3. Liga

Preußen Münster: Malte Metzelder beklagt Wettbewerbsverzerrung

Die Verträge von sieben Spielern laufen aus

Metzelder beklagt Wettbewerbsverzerrung

Findet, dass es noch zu früh für Training ist: Malte Metzelder.

Findet, dass es noch zu früh für Training ist: Malte Metzelder. imago images

Metzelder hält den jetzigen Zeitpunkt für eine Wiederaufnahme des Betriebs für verfrüht. Während die ersten Drittligisten, etwa der TSV 1860 München und der MSV Duisburg, in Kleingruppen-Formaten schon wieder trainieren, wird es von der Hammer Straße vorerst keine Trainingsbilder geben. "Wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Spielern, unseren Mitarbeitern, aber auch gegenüber deren Familien sowie der gesamten Bevölkerung, die sich in dieser Zeit solidarisch zeigt. Nach unserer Einschätzung ist es noch zu früh, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen", hatte Metzelder vor Kurzem mitgeteilt. Gleichzeitig räumten die Preußen ein, dass sie auch die strengen hygienischen Auflagen insbesondere im Hinblick auf die eingeschränkten infrastrukturellen Möglichkeiten nicht erfüllen können.

Gegenüber den "Westfälischen Nachrichten" beklagte Metzelder nun eine Wettbewerbsverzerrung in der 3. Liga. "Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, dass ein für alle gleichbleibender sportlicher Wettbewerb ausgeschlossen werden kann", so der 37-Jährige. Das von vielen Profi-Vereinen eingeführte Training in Kleinstgruppen hält er für nicht praktikabel, weil man dort "nicht für einen ausreichenden Schutz sorgen" könne.

Dass andere bereits trainieren, sei "definitiv ein Wettbewerbsvorteil, da diese Vereine bereits Trainingsreize setzen können und der Tagesablauf eine geregelte Struktur bekommt", sagte Metzelder. Preußen Münster habe hingegen "den gesamten Trainings- und Spielbetrieb in den 'Winterschlaf' versetzen müssen".

Die Verträge von sieben Spielern sowie von Hildmann und Metzelder enden

Ein weiteres Problem, das Metzelder in der Corona-Krise umtreiben dürfte, sind die auslaufenden Verträge von sieben Spielern. Weil noch längst nicht absehbar ist, in welcher Liga der stark abstiegsbedrohte SC Preußen künftig spielt, sind auch in Münster alle Vertragsgespräche auf Eis gelegt. Die Stammkräfte Simon Scherder, Philipp Hoffman, Kevin Rodrigues Pires, Jan Löhmannsröben und Marco Königs sind davon betroffen, genau wie Niklas Heidemann und Ersatzkeeper Oliver Schnitzler. Dazu enden auch die Leihen von Oliver Steurer (1. FC Heidenheim) und Alexander Rossipal (SV Sandhausen), die zuletzt ebenfalls gesetzt waren.

Selbst Trainer Sascha Hildmann, der in wenigen Wochen viel Gutes bewirkt hat, ist nur noch bis 30. Juni gebunden. Wie auch Sportchef Metzelder selbst, der die entsprechenden Verhandlungen führen sollte.

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cfl/tr/dpa

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