Seit Wochen sitzt Robin Gosens in seiner Wohnung in Bergamo fest. In der Lombardei, wo das Coronavirus wütet wie sonst nirgendwo, ist an Ausgehen nicht zu denken.
Für den deutschen Linksverteidiger hätte der Zeitpunkt schlechter nicht sein können: Nachdem er und Atalanta sich erstmals für die Champions League qualifiziert hatten, dort jetzt auch noch im Viertelfinale stehen und in der Serie A erneut auf Königsklassen-Kurs liegen, brachte das Virus den Sport und das öffentliche Leben weltweit zum Erliegen.
Demzufolge fanden auch die für den März angesetzten Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft in Spanien und gegen Italien nicht statt. Bundestrainer Joachim Löw hatte Gosens, den mit sieben Toren und fünf Vorlagen erfolgreichsten Abwehrspieler Italiens, eigentlich erstmals einladen wollen.
Er ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler, dessen Dynamik, Einsatzfreude und Zielstrebigkeit beeindruckend sind.
Bundestrainer Löw über Gosens
"Wir hatten die Überlegung, Robin Gosens im März zu den Länderspielen einzuladen", bestätigte der Bundestrainer gegenüber dem kicker: "Gerne hätten wir ihn persönlich kennengelernt. Schade, dass jetzt erst mal nichts daraus geworden ist, aber wir behalten ihn im Auge, sobald der Ball wieder rollt." Man habe Gosens "über einen längeren Zeitraum beobachtet", so Löw: "Er ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler, dessen Dynamik, Einsatzfreude und Zielstrebigkeit beeindruckend sind."
Auch der niederländische Verband hat ein Auge auf Gosens geworfen. Der Vater des in Emmerich geborenen 25-Jährigen ist Niederländer, Gosens könnte also auch für die Oranje auflaufen.
