3. Liga

Großaspach: Reule stellt Teamkameraden nach Pleite in Köln in Frage

Keeper vermisst beim 0:1 in Köln die Mentalität

Großaspach: Reule stellt Teamkameraden in Frage

Fand nach dem 0:1 in Köln deutliche Worte: SGS-Keeper Maximilian Reule.

Fand nach dem 0:1 in Köln deutliche Worte: SGS-Keeper Maximilian Reule. imago images

"Ich mache der Mannschaft in dieser Sache keinen Vorwurf heute, den mache ich ihr wegen der ersten 30 Minuten", erklärte Großaspachs Interimscoach Markus Lang nach der Partie am Mikrofon von "MagentaSport". In dem eminent wichtigen Auswärtsspiel bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hatte der 43-Jährige einen ängstlichen Auftritt seiner Elf mit ansehen müssen. "Wir haben am Anfang nicht das geschafft, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten."

Langs Plan geht nicht auf

Mutig wollte er den Dorfklub ins Kellerduell schicken - und setzte deswegen auf hochstehende Ketten. Mit der bitteren Erkenntnis, dass Kölns ballversierte Offensivakteure damit spielend leicht umzugehen wussten. Bezeichnend dafür: Das 1:0 durch Steven Lewerenz, das die Rheinländer mit gepflegtem One-Touch-Fußball herauskombinierten. "Zehn, 15 Minuten vor dem Seitenwechsel sind wird dann besser reingekommen und haben daran in der zweiten Halbzeit angeknüpft", so Lang. Am Ende standen die Schwaben jedoch abermals mit hängenden Köpfen und leeren Händen da.

Was sich Reule von seinen Mitspielern wünscht

Fehlende Qualität im Kader sei laut Torhüter Reule nicht für die Durstrecke verantwortlich. Aspach gewann letztmals am 1. November 2019 (1:0 beim FSV Zwickau). Denn: "Die Jungs haben oft genug bewiesen, dass sie es können." Vielmehr sei es eine Frage der Einstellung: "Klar wünscht man sich von dem ein oder anderen Spieler, ohne ihn persönlich anzugreifen, dass eine Mentalität auf den Platz zu erkennen ist, ist sie aber nicht", erklärte Reule. Damit schlug der Keeper in die gleiche Kerbe wie Stürmer Matthias Morys, der seine Mitspieler nach dem 1:2 beim KFC Uerdingen kritisiert hatte. Beide Akteure waren nach dem Spielende diskutierend auf dem Rasen zu sehen.

Ziel rückt immer weiter in die Ferne

Lang erklärte die fehlende Körpersprache anders: "Das Klima ist nicht vergiftet. Man muss einfach sehen, dass das Team verunsichert ist." Für den Interimscoach ist es völlig verständlich, "dass da nicht alle aktiv den Ball fordern". Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist bei Lang nach der erneuten Pleite in den unteren Bereich gesunken: "Es wird schwer, da brauchen wir nicht lange rummachen." Dagegen bleibt Reule zuversichtlich: "Solange es rechnerisch noch möglich ist, glaube ich daran." Bei nun elf Zählern Rückstand auf das rettende Ufer und noch 13 Spielen könnte der Zweckoptimismus aber wohl auch bald bei Reule weichen.

tow