3. Liga

Preußen Münster nach Rassismus-Vorfall: Täter erhält bundesweites Stadionverbot

Würzburgs Kwadwo wurde am Freitag mit Affenlauten beleidigt

Nach Rassismus-Vorfall: Täter erhält bundesweites Stadionverbot

Leroy Kwadwo wurde im Spiel am Freitag rassistisch beleidigt. Der Täter erhielt nun bundesweites Stadionverbot.

Leroy Kwadwo wurde im Spiel am Freitag rassistisch beleidigt. Der Täter erhielt nun bundesweites Stadionverbot. imago images

Bereits während des Spiels hatten sich die restlichen Zuschauer im Stadion vorbildlich verhalten: Sie deuteten auf den Täter und machten ihn so für die Ordnungskräfte erkennbar. Zudem zeigten sie mit "Nazis-raus-Rufen" klar ihre anti-rassistische Haltung.

Auch kurz nach Abpfiff äußerten sich Spieler und Trainer, darunter Würzburgs Kapitän Schuppan, deutlich zu dem Vorfall, lobten aber auch immer wieder die starke Reaktion der Zuschauer. Auch der Spieler selbst meldete sich tags darauf via Instagram und bedankte sich für die "Menschlichkeit", die ihm entgegengebracht wurde. Außerdem schlug er vor, bei künftigen Vorkommnissen dieser Art zusammenzurücken und nicht mehr zu spielen.

Spielersteckbrief Kwadwo
Kwadwo

Kwadwo Leroy

Preußen Münster - Vereinsdaten
Preußen Münster

Gründungsdatum

30.04.1906

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Würzburger Kickers - Vereinsdaten
Würzburger Kickers

Gründungsdatum

17.11.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für jeden, der sich in diesem Land bewegt.

Preußen Münsters Präsident Christoph Strässer

Nun meldete sich auch Preußen Münsters Präsident Christoph Strässer, der sich im Namen des Vereins unmittelbar nach Abpfiff bereits deutlich von dem Täter distanziert hatte, noch einmal auf der Vereinswebsite: "Wir dulden keine Form der Diskriminierung. In erster Linie gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für jeden, der sich in diesem Land bewegt", so Strässer. Zudem setzt sich der Verein seit Jahren mit Fanprojekten und langjährigen Schulpartnerschaften gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ein.

Bundesweites Stadionverbot für den Täter

Um ein klares Zeichen zu setzen, hat der Verein gegen den Täter nun ein bundesweites Stadionverbot von drei Jahren verhängt. Es ist das höchstmögliche Strafmaß, das die Regularien vorsehen. "Das mindeste, das wir nun tun können ist, dass diese Person nicht mehr in unser Stadion kommt", erklärt Strässer. Außerdem wird der SC Preußen die von Seiten des DFB zu erwartende finanzielle Strafe für den Verein auf den Täter umlegen. Zudem droht diesem eine Anklage wegen Volksverhetzung, die mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden kann.

kon