DFB-Pokal

FC Bayern vor DFB-Pokal-Spiel gegen Hoffenheim bescheiden: "Obacht!"

Warum der FC Bayern betont bescheiden ins Achtelfinale geht

Salihamidzics Pokal-Alarm: "Obacht! Vorsicht!"

Hat das Ligaspiel gegen Hoffenheim nicht vergessen: Hasan Salihamidzic.

Hat das Ligaspiel gegen Hoffenheim nicht vergessen: Hasan Salihamidzic. imago images

Moment, bitte. Leipzig, immer wieder Leipzig? Immer nur Leipzig? Manuel Neuer, der als Torhüter auch die Grätsche perfekt beherrscht, wie die Fußballwelt spätestens seit dem 2014er WM-Achtelfinale gegen Algerien weiß, fährt dazwischen und betont: "Es ist ja noch ein Spiel gegen Hoffenheim, das zählt erst einmal für uns."

Neuer vorsichtig: "Wie versuchen weiterzukommen"

Wieder ist Achtelfinale, dieses Mal im DFB-Pokal, am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. "Und da versuchen wir weiterzukommen", sagt Neuer und begründet sein eher zögerlich-bescheiden formuliertes Ansinnen mit der jüngsten Vergangenheit: "Zu Hause haben wir das letzte Heimspiel gegen Hoffenheim nicht gewonnen."

1:2 lautete damals, am 5. Oktober 2019, das Ergebnis. Sargis Adamyan hatte seinerzeit zum 0:1 und 1:2 den Ball ins Tor geschossen, Robert Lewandowski zwischenzeitlich ausgeglichen. Der FC Bayern, einen Spieltag zuvor erstmals Tabellenführer in der Saison 2019/20 geworden, war sofort wieder von ganz oben auf Rang 3 vertrieben.

Die Bayern müssten Hoffenheim "ganz ernst nehmen", so Salihamidzic

Nun sind die Rekordmeister und Rekordpokalgewinner aus München erneut und erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit auf dem ersten Liga-Platz, nach 20 Runden. Es läuft also perfekt für den FC Bayern nach sechs Liga-Siegen hintereinander und dreien mit 12:1 Toren in 2020.

Sind die Münchner also klarer Favorit gegen den Tabellensiebten aus Hoffenheim? Aber nicht doch, Hasan Salihamidzic ruft die höchste Alarmstufe aus. "Ganz ernst nehmen" müssten die Seinen diesen Herausforderer, betont der FCB-Sportdirektor und verweist auf den jüngsten 2:1-Heimsieg der Hoffenheimer gegen Bayer Leverkusen sowie deren 3:0-Auswärtsritt in Bremen. "Die präsentieren sich in sehr guter Form, deshalb: Obacht!" Und dann zuckt auch beim Münchner Verantwortlichen die unerfreuliche Erinnerung an das Liga-Hinspiel auf, "deswegen bin ich vorsichtig".

Ist der Pokal diesmal für Bayern besonders wichtig? "Ach"

Die kicker-Frage, ob der Pokal für den FC Bayern in dieser Saison umso wichtiger, weil der auf dem kürzesten Dienstweg zu sichernde Titel sei, entlockt Salihamidzic zunächst ein eher ablehnendes "Ach". Aber, mit Verlaub, wird in der Bundesliga zurzeit an der Spitze nicht gar heftig gedrängelt? Und ist der Triumph in der Champions League nicht viel schwerer zu erringen, weil der von mehreren internationalen Schwerstgewichten angestrebt wird?

"Wir schauen immer, dass wir in allen drei Wettbewerben weiterkommen", entgegnet Salihamidzic. "Wir wissen, wie schön es in Berlin ist, was Berlin bedeutet", das Pokalfinale, "das hat man immer vor Augen". Deshalb will Salihamidzic nicht glauben, "dass man sich aussucht, das ist ein bisschen wichtiger, da machen wir ein bisschen weniger". Und, ganz grundsätzlich: "Nein, diese Jungs gehen in jedes Spiel mit 100 Prozent und sogar mehr, weil sie einfach gewinnen und ins Finale kommen wollen. Deshalb gibt es kein Umso-Wichtiger. Alle drei Wettbewerbe sind wichtig, weil wir beim FC Bayern sind."

Hernandez und Coman fehlen noch - Gnabry winkt ein Startelfplatz

Gegen Hoffenheim steht Cheftrainer Hansi Flick das Personal der vergangenen drei Spiele zur Verfügung. Lucas Hernandez (Operation am Sprunggelenk) sowie Kingsley Coman (Kapselverletzung im Knie) mischen wieder voll im Mannschaftstraining mit, mit ihrer Berufung ins Aufgebot ist aber noch nicht zu rechnen. Flick will die Aufstellung von den Eindrücken im Training dieser Tage abhängig machen und von der Belastungssteuerung - schließlich wartet am Sonntag der Liga-Hit gegen RB Leipzig. Eine Beförderung Serge Gnabrys in die Startelf (für Ivan Perisic) scheint wahrscheinlich.

Karlheinz Wild

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