Regionalliga

"Für zweite Chancen eingesetzt": SB Babelsberg verpflichtet Daniel Frahn

Stürmer kehrt an alte Wirkungsstätte zurück

"Für zweite Chancen eingesetzt": Babelsberg verpflichtet Frahn

Daniel Frahn spielt künftig für den SV Babelsberg.

Daniel Frahn spielt künftig für den SV Babelsberg. imago images

Bereits von 2007 bis 2010 spielte Frahn für den SVB und erzielte in 89 Partien 45 Tore. Nun kehrt der gebürtige Potsdamer zum Regionalligisten zurück.

Endgültige Vertragsauflösung in Chemnitz

Frahn hatte sich erst vor wenigen Tagen auf eine endgültige Vertragsauflösung mit seinem Ex-Klub Chemnitzer FC geeinigt. Der Drittligist hatte dem 32-Jährigen eine vereinsschädigende Nähe zu rechten Fangruppen vorgeworfen - es war darüber hinaus nicht die erste Verfehlung des Angreifers. Ein Thema, mit dem sich auch die Babelsberger auch beschäftigt haben.

"Der Verpflichtung des 32-Jährigen ging in den Gremien des Vereins eine intensive und kritische Auseinandersetzung voraus, ob der SV Babelsberg 03 und Daniel Frahn zusammenpassen. Dem Spieler wurde in den vergangenen Monaten eine Nähe zur rechten Chemnitzer Fan-Szene vorgeworfen. Der SV Babelsberg 03 nimmt diese Vorwürfe sehr ernst und hat sich damit in mehreren Gesprächen mit Daniel Frahn auseinandergesetzt. Der SVB ist sich seiner Verantwortung sehr bewusst als Verein, der eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus hat und mit seiner Kampagne 'Nazis raus! aus den Stadien' eine unmissverständliche Botschaft sendet", heißt es in einer Mitteilung des Klubs.

"Nach den Gesprächen mit Daniel Frahn bin ich überzeugt, dass er keine Nähe zu rechtem Gedankengut hat. Aber es besteht auch kein Zweifel daran, dass sein Agieren in Chemnitz kritisch zu hinterfragen war. Dies haben wir ausführlich getan und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir, unter Berücksichtigung aller Aspekte und seinem klaren Bekenntnis zu den Werten unseres Vereins, ihn willkommen heißen", ergänzte der Vorstandsvorsitzende Archibald Horlitz.

Frahn zeigt Einsicht und erhält eine zweite Chance

Der Verein veröffentliche auch ein Statement des Spielers, der betonte, dass er "mit den Werten des SVB großgeworden" sei und dies auch in sich trage. "Ich habe in der Vergangenheit Fehler gemacht. Ich habe Situationen, Hintergründe und Leute nicht ausreichend hinterfragt und bin somit auch meiner Rolle als Kapitän und Spieler nicht gerecht geworden. Aber ich bin kein Nazi und distanziere mich eindeutig von rechtem Gedankengut und Menschen mit dieser politischen Einstellung. Mit meiner Rückkehr zum SVB will ich mich nicht reinwaschen. Ich bin hier, weil ich meinen Heimatverein in einer sportlich schwierigen Situation sehe, helfen möchte und weil mich diese sportliche Herausforderung reizt."

Der Viertligist betonte, dass sich der Klub "bereits in der Vergangenheit für zweite Chancen eingesetzt habe" und dies nun auch für richtig hält: "Auch im Fall Daniel Frahn bietet der Verein die Chance, sich nicht nur sportlich zu beweisen, sondern als Spielerpersönlichkeit glaubhaft und aufrichtig für die Werte des Vereins zu stehen."

Nach Babelsberg bringt der 1,86 Meter große Stürmer die Erfahrung von 117 Drittliga-Spielen für RB Leipzig und den CFC sowie über 180 Regionalliga-Einsätzen (für Chemnitz und den SVB) mit. Außerdem absolvierte er für den 1. FC Heidenheim, Leipzig und seinen Ausbildungsklub Energie Cottbus 34 Zweitliga-Spiele.

pau/drm