Wintersport

Lokalmatador Feuz gewinnt Spektakel am Lauberhorn - Dreßen starker Dritter

Weltcup-Klassiker in Wengen

Lokalmatador Feuz gewinnt Spektakel am Lauberhorn - Dreßen starker Dritter

Thomas Dreßen beim Training auf dem Lauberhorn. Der Garmisch-Partenkirchener fuhr im Rennen auf Platz drei.

Thomas Dreßen beim Training auf dem Lauberhorn. Der Garmisch-Partenkirchener fuhr im Rennen auf Platz drei. imago images

Mit früher Startnummer war Dreßen bei guter Sicht und Bestzeit ins Ziel gerast - 1:42,84 Minuten war fortan die Marke, die es zu knacken galt. Und nur zwei renommierte Abfahrer schafften dies am Samstag. Der Italiener Dominik Paris wählte in der Schlusssequenz eine ganz enge Linie und unterbot die Zeit des Deutschen um zwei Hundertstelsekunden haarscharf.

Mayer schrammt knapp am Treppchen vorbei

Die Blicke der Schweizer Ski-Fans richteten sich wenig später gebannt nach oben, als Beat Feuz Anlauf nahm. Und der fast 33-jährige Eidgenosse fuhr ein fantastisches Rennen, kam nach 1:42,53 Minuten ins Ziel und löste enthusiastischen Jubel aus. Ein Wert, der in der Folgezeit nicht mehr zu unterbieten war. Kombi-Sieger Matthias Mayer aus Österreich machte es noch einmal spannend, verfehlte Feuz' Marke jedoch um 38 und Dreßens Wert um sieben Hundertstelsekunden - Vierter!

Beat Feuz

Dritter Triumph in Wengen: Beat Feuz. imago images

Vorjahressieger Vincent Kriechmayr leistete sich eine Schwäche und fing sich eine knappe Sekunde ein. Feuz' Züge entspannten sich zusehend, der dritte Wengen-Triumph nach 2012 und 2018 rückte näher. Gejubelt wurde nochmals, als der Schweizer Ralph Bauer nach Bestzeit oben die Top 10 erreichte. Mit genau einer Sekunden Rückstand auf Feuz, der sich in diesem Moment schon als verdienter Sieger von Wengen fühlen durfte.

Schmid stark - Dreßen auf Wasmeiers Spuren

Aus deutscher Sicht durfte spät noch einer strahlen: Manuel Schmid zeigte mit hoher Startnummer eine beeindruckende Fahrt und reihte sich auf dem 13. Platz im Klassement ein. Romed Baumann als 24. und Andreas Sander als 30. kamen auch noch in die Punkte. Josef Ferstl (47.) und Dominik Schwaiger (53.) patzten.

Der große Gewinner beim DSV war indes Dreßen. Nur eine Passage zu Beginn sei nicht ideal gelaufen, kommentierte er nach dem Rennen. "Da habe ich nicht die Eier gehabt, dass ich voll durchziehe", erläuterte er. "Ansonsten könnte ich nichts sagen, was ich besser hätte fahren können." Den unteren Teil fuhr er schneller als alle Rivalen.

Zugleich sorgte Dreßen für das Ende einer fast drei Jahrzehnte währenden deutschen Podiums-Flaute in den Wengen-Abfahrten. Er ist der erste DSV-Sportler unter den Top drei seit 29 Jahren - damals war Markus Wasmeier im Berner Oberland Zweiter geworden. Wasmeier ist auch der bislang einzige deutsche Wengen-Sieger. Er gewann 1987.

Weltcup in Wengen/Schweiz - Abfahrt

1. Beat Feuz (Schweiz) 1:42,53 Min.; 2. Dominik Paris (Italien) +0,29 Sek.; 3. Thomas Dreßen (Mittenwald) +0,31; 4. Matthias Mayer (Österreich) +0,38; 5. Mauro Caviezel (Schweiz) +0,42; 6. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) +0,48; 7. Bryce Bennett (USA) +0,87; 8. Niels Hintermann (Schweiz) +0,93; Vincent Kriechmayr (Österreich); 10. Ralph Weber (Schweiz) +1,00; ... 13. Manuel Schmid (Fischen im Allgäu) +1,16; 24. Romed Baumann (Kiefersfelden) +1,80; 30. Andreas Sander (Ennepetal) +2,08; 47. Josef Ferstl (Hammer) +2,62; 53. Dominik Schwaiger (Schönau am Königssee) +3,23

Weltcup-Gesamtwertung, Stand nach 20 von 44 Wettbewerben

1. Alexis Pinturault (Frankreich) 613 Pkt.; 2. Henrik Kristoffersen (Norwegen) 611; 3. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) 591; 4. Dominik Paris (Italien) 556; 5. Matthias Mayer (Österreich) 512; 6. Beat Feuz (Schweiz) 461; 7. Vincent Kriechmayr (Österreich) 418; 8. Zan Kranjec (Slowenien) 306; 9. Victor Muffat-Jeandet (Frankreich) 298; 10. Kjetil Jansrud (Norwegen) 294; 11. Thomas Dreßen (Mittenwald) 291; ... 41. Linus Straßer (München) 117;

Weltcup-Gesamtwertung Abfahrt, Stand nach 5 von 10 Wettbewerben

1. Beat Feuz (Schweiz) 400 Pkt.; 2. Dominik Paris (Italien) 384; 3. Thomas Dreßen (Mittenwald) 201; 4. Matthias Mayer (Österreich) 200; 5. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) 198; 6. Vincent Kriechmayr (Österreich) 174;

aho/dpa