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Zabel über Ullrich: "Eigentlich nicht zu schlagen"

Dopinggeständnis 2007 ein Tiefpunkt

Zabel über Ullrich: "Eigentlich nicht zu schlagen"

Kennen sich schon seit der Jugend: Erik Zabel und Jan Ullrich fuhren gemeinsam für die Telekom.

Kennen sich schon seit der Jugend: Erik Zabel und Jan Ullrich fuhren gemeinsam für die Telekom. picture alliance

"Er ist der talentierteste Radfahrer, den ich je kennengelernt habe", erzählte Zabel im Gespräch mit seinem Sohn Rick über Ullrich. "Es gibt ja hunderte Geschichten über ihn, aber wir haben es alle selber miterlebt. Er kam ins Trainingslager und hat am ersten Tag wirklich gelitten. Nach drei Tagen war er wirklich schon so gut, dass er problemlos mitgefahren ist und nochmal drei Tage später hat er uns alle abgehängt." Ullrich hatte während seiner Karriere nach der Winterpause stets mit Gewichtsproblemen zu kämpfen und musste sich oft den Vorwurf gefallen lassen, dass er unprofessionell sei.

Ullrichs Talent habe ihn damals sehr beeindruckt und jeder gewusst: "Dieses Talent was Jan hat, ist so unwahrscheinlich, dass er eigentlich nicht zu schlagen ist, wenn er alles richtigmacht." Wie man heute weiß, ist ihm das nicht gelungen. Er gewann zwar als bisher einziger Deutscher die Tour de France 1997, doch über dem Erfolg liegt auch ein dunkler Schatten.

"Oh, das ist gerade ein Riesenfehler"

Neben dem Team Telekom, für das die beiden viele Jahre zusammen gefahren sind, eint das Duo auch ein schwarzes Kapitel. Beide wurden des Dopings überführt. Die Art und Weise seines halbseidenen Dopinggeständnis aus dem Jahr 2007 bereut Zabel bis heute. Seinen tränenreichen Auftritt bei der Pressekonferenz in Bonn bezeichnet er bis heute als einen "Tiefpunkt" seiner Laufbahn. Er habe "eigentlich schon in dem Moment realisiert: 'Oh, das ist gerade ein Riesenfehler, den du machst und du dann irgendwie aus der Nummer nicht mehr rauskommst'", bekannte der 49-Jährige nun.

Danach verlor er all seine Tätigkeiten im Radsport. 2019 kehrte der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikots der Tour zum Katusha-Alpecin-Rennstall zurück. Das Team, bei dem auch sein Sohn unter Vertrag stand, wurde nach Saisonende aufgelöst. Rick Zabel fährt mittlerweile für das israelische Team Israel Start-Up Nation, das die WorldTour-Lizenz von Katusha-Alpecin übernommen hatte.

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