Champions League

Flick gehen die Alternativen aus

Personalnot vor Weihnachten nichts Neues

Flick gehen die Alternativen aus

Muss einige Personalsorgen verarbeiten: FCB-Trainer Hansi Flick.

Muss einige Personalsorgen verarbeiten: FCB-Trainer Hansi Flick. picture alliance

Geht um nix, gibt's nicht beim FC Bayern. Schon gar nicht nach zwei Niederlagen in der Bundesliga. "Es war wichtig, heute zu gewinnen", sagte Joshua Kimmich daher nach dem 3:1 gegen Tottenham Hotspur, das den schon zuvor als Gruppensieger feststehenden Münchner eine perfekte Vorrunde mit 18 Punkte bescherte. "Es ist ein positives Signal, dass wir uns mit einem guten Spiel belohnt haben", war auch Kapitän Manuel Neuer zufrieden.

Die Gruppenphase der Champions League ist damit abgehakt, am Montag wissen die Münchner nach der Auslosung, gegen wen sie im Achtelfinale anzutreten haben. Die volle Konzentration gilt nun den drei verbleibenden Bundesligaspielen 2019: erst gegen Werder Bremen am Samstag, dann beim SC Freiburg und schlussendlich den VfL Wolfsburg. "Wichtig wird sein, dass wir in der Bundesliga keine Punkte mehr verschenken", sagt Kimmich mit Blick auf den ungewohnten Tabellenplatz sieben bei sieben Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Mönchengladbach. "Der Druck ist immer groß bei Bayern München, wir können damit umgehen", spielt Sportdirektor Hasan Salihamidzic die Situation herunter. Vielleicht kennt er aber auch die Statistik gegen Werder Bremen. Die jüngsten 17 Duelle gegen die Norddeutschen gewann der FCB, das ist Bundesligarekord. Nie zuvor hatte ein Verein eine solche Siegesserie gegen einen Ligakonkurrenten.

Nur 13 Feldspieler aus dem Profikader sind fit

Mit Sorge wird allerdings Trainer Hansi Flick auf seinen schrumpfenden Kader blicken. Höchstens 13 gesunde Feldspieler aus dem Profiaufgebot stehen ihm am Samstag zur Verfügung. Neben den Langzeitverletzten Niklas Süle, Lucas Hernandez, Fiete Arp sowie dem angeschlagenen Michael Cuisance fehlt der gesperrte Javi Martinez. Und auch für Kingsley Coman ist die Hinrunde gelaufen. "Wir haben uns alle erschrocken. Er hatte ein paar schwere Verletzungen in den vergangenen ein, zwei Jahren, deshalb denkt man gleich das Schlimmste", sagte Salihamidzic am späten Mittwochabend zu der Szene, in der sich der Franzose das Knie verdreht hatte. Diese schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich zum Glück nicht, Coman erlitt "nur" einen Kapseleinriss im linken Knie, eine Stauchung des Kniegelenks und eine Zerrung der Bizepssehne. Das Knie muss laut FC Bayern für einige Zeit mit einer Schiene ruhiggestellt werden. "Ich habe mich erschrocken, King ist extrem wichtig für uns", sagte Kimmich.

Fragezeichen hinter Tolisso - Alaba ist eingeplant

Ein Fragezeichen für Bremen steht noch hinter Corentin Tolisso, der sich in Mönchengladbach am vergangenen Samstag eine Verhärtung im linken Oberschenkel zugezogen hatte und gegen Tottenham pausierte. Auch David Alaba (Beckenstauchung) fehlte, Flick sprach vor dem Anpfiff von einer Vorsichtsmaßnahme, er plant mit dem Österreicher für die finalen drei Partien 2019. Zudem steht ihm ein ausgeruhter Robert Lewandowski zur Verfügung, der das 3:1 gegen die Spurs 90 Minuten von der Bank verfolgte. Auch wenn die U 23 ebenfalls am Samstagnachmittag (14 Uhr gegen Kaiserslautern) spielt, dürfte Flick den ein oder anderen Spieler für seinen Kader abziehen: Joshua Zirkzee (18) zum Beispiel, der als Joker sein Profidebüt gegen Tottenham gab. Lukas Mai (19) und Sapreet Singh (20) sind weitere Kandidaten, sie saßen bereits am Mittwoch auf der Bank. Neu ist die Personalnot für den FC Bayern kurz vor Weihnachten übrigens nicht: Vor zwölf Monaten standen Niko Kovac beim 3:0-Hinrundenfinale in Frankfurt auch nur noch 13 gesunde Profis zur Verfügung, ebenso erging es Pep Guardiola 2014. Doch auch sein Rumpfaufgebot siegte damals, 2:1 in Mainz.

Frank Linkesch

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