Int. Fußball

Luis Enrique schmiss Robert Moreno raus: "So jemanden brauche ich nicht"

Der kuriose Trainerwechsel in Spanien

Luis Enrique schmiss Moreno raus: "So jemanden brauche ich nicht"

Kehrte mit heftigen Tönen als spanischer Nationaltrainer zurück: Luis Enrique.

Kehrte mit heftigen Tönen als spanischer Nationaltrainer zurück: Luis Enrique. imago images

Nicht der Präsident ist schuld, nicht der Sportdirektor. Nein, der einzige, der für diesen heftigen Einschnitt verantwortlich ist, "bin ich". So erklärte Luis Enrique am Mittwoch auf einer bemerkenswerten Pressekonferenz seine Rückkehr als Spaniens Nationaltrainer und die Tatsache, warum sein langjähriger Assistent und Übergangschef Robert Moreno gar nicht mehr da ist.

Moreno hatte das Amt im Juni übernommen, weil Enrique bei seiner schwerkranken Tochter Xana sein wollte, die kurz darauf verstarb. Noch im September hatte Moreno erklärt, jederzeit wieder ins zweite Glied rücken zu wollen, sofern Enrique das Zepter wieder übernehmen wolle.

Doch dann kam es anders, wie Enrique am Mittwoch erklärte. "Robert Moreno hat mir gesagt, dass er das Team bei der EM coachen will und danach mein Assistenztrainer bleibt, wenn ich das möchte." Er könne das verstehen, wenn er sich in Morenos Position versetzt. "Ich verstehe, dass er hier hart gearbeitet hat; dass er ambitioniert ist. Aber für mich ist das illoyal. Das würde ich nie machen."

Moreno hatte seit 2011 bei der Roma an der Seite von Enrique gearbeitet, beide sollen gute Freunde gewesen sein - nun ist das Tischtuch offenbar zerschnitten. "So jemanden will ich nicht in meinem Team haben. Zu großer Ehrgeiz ist nicht gut." Deshalb habe er selbst die Entscheidung getroffen, Moreno fortan ganz außen vor zu lassen. "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn nie wieder als meinen Assistenten sehe."

"Diese Kontroverse wurde von jemandem kreiert, der für eine lange Zeit mit mir zusammengearbeitet hat. Ich bin in dieser Sache nicht der Gute, aber ganz sicher auch nicht der Böse."

mkr