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Rassismus-Eklat in der Ukraine: Taison sieht unter Tränen Rot

Vorfall beim Topspiel Donezk gegen Kiew

Rassismus-Eklat in der Ukraine: Taison sieht unter Tränen Rot

Wurde am Sonntag Opfer rassistischer Beleidigungen: Taison, hier im Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb.

Wurde am Sonntag Opfer rassistischer Beleidigungen: Taison, hier im Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb. imago images

Wie Tabellenführer Donezk mitteilte, hatte der Schiedsrichter die Partie in Charkiw in der 77. Minute wegen rassistischer Beleidigungen von den Rängen beim Stand von 1:0 unterbrochen. Als die Spieler auf den Rasen zurückkehrten, sah Schachtars Profi Taison die Rote Karte: Der 31-Jährige hatte vor der Unterbrechung wegen der rassistischen Ausfälle in Richtung einiger Dynamo-Anhänger den Mittelfinger gezeigt und den Ball hinterhergeschossen.

Es heißt, der sechsmalige brasilianische Nationalspieler, der seit 2011 in der Ukraine spielt, habe unter Tränen den Platz verlassen. Sein Arbeitgeber veröffentlichte ein Statement auf seiner Webseite, in der er das Verhalten der Fans verurteilt und das mit den Worten schließt: "Wir rufen die Fußball-Verantwortlichen und Klubs dazu auf, Rassismus in den Stadion zu stoppen."

Laut der Organisation FARE, die sich gegen Rassismus im Fußball engagiert, hatte Taisons offenbar ebenfalls beleidigter Teamkollege Dentinho den Schiedsrichter über die rassistischen Rufe informiert, der daraufhin gemäß des Drei-Stufen-Protokolls der UEFA zunächst eine Stadiondurchsage veranlasst hatte.

Die dritte Stufe, die Partie nach der Unterbrechung schließlich ganz abzubrechen, habe er jedoch nicht aktiviert, kritisierte FARE. Stattdessen sei das Opfer des Rassismus-Skandals des Feldes verwiesen worden.

jpe