Lange 80 Minuten war es schwer zu glauben, was sich in Bochum ereignete. Der VfL, Tabellen-16. in der 2. Liga, führte gegen den FC Bayern, Rekordmeister, mit 1:0. Und das nicht unverdient. Der FCB erspielte sich kaum Chancen, erlaubte sich einen Fehlpass nach dem anderen und ließ nach hinten immer wieder Räume für Bochums Flügelstürmer. Erst mit den Einwechslungen von Thomas Müller, Philippe Coutinho und Robert Lewandowski drehen die Münchner das Spiel. Zufrieden war damit niemand. Nicht mal ansatzweise.
Dieses Spiel kann man nicht analysieren.
Hasan Salihamidzic
Sportdirektor Hasan Salihamidzic kam "einfach nur" in die Mixed-Zone zum Interview, wie er betont, "um da zu sein" und "aus Freundlichkeit". Aber nicht, um irgendeine Erklärung für das zu liefern oder zu finden, was in den vorherigen 90 Minuten auf dem Spielfeld passiert ist. Der sportliche Leiter spricht von einem "Top-Abend", immer wieder muss er durchatmen, "gut, richtig gut", sagt er voller Ironie: "Ein Riesenspiel."
Es wirkt so, als könne Salihamidzic selbst nicht ganz glauben, was die FCB-Mannschaft in dieser zweiten Runde des DFB-Pokals abgeliefert hat. "Das geht nicht", sagt der 42-Jährige. Er meint, nein, dieses Spiel "kann man nicht analysieren". Weil Bayern auf ganzer Linie enttäuschte, offensiv wie defensiv. Fußballerisch zu wenig. Wie schon häufig in dieser Saison. Da bleibt anscheinend irgendwann nur noch der Sarkasmus, womit Salihamidzic auch ohne Analyse alles dazu gesagt hat.
Müller: "Auseinanderanalysieren bringt nichts"
