Europa League

Gladbacher Mitarbeiter und Fans nach 1:1 bei AS Rom festgenommen

Borussia beklagt "überzogene Härte" der Polizei

Gladbacher Mitarbeiter und Fans in Rom festgenommen

Mussten noch lange im Gästeblock ausharren: Gladbach-Fans am Donnerstagabend im Römer Olympiastadion.

Mussten noch lange im Gästeblock ausharren: Gladbach-Fans am Donnerstagabend im Römer Olympiastadion. Getty Images

Wie die Gladbacher am Morgen nach dem 1:1-Remis bei der AS Rom mitteilten, hätten die rund 7000 mitgereisten Fans über eine Stunde im Gästeblock des Olympiastadions ausharren müssen. Der Auslass sei anschließend "nur sehr schleppend und in extrem angespannter Atmosphäre" erfolgt.

"Nach unseren Erkenntnissen und zu unserem Bedauern sind der italienische Ordnungsdienst und die Polizei mit für deutsche Verhältnisse überzogener Härte vorgegangen", wird Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers zitiert. "Warum dies so war, können wir im Moment nur mutmaßen. Wir sind noch dabei, Informationen zu sammeln und uns ein genaues Bild der Ereignisse zu machen."

Die Deeskalationsversuche verpuffen

Schon vor dem Spiel habe Borussias Klubführung versucht, "über die UEFA Einfluss auf das Vorgehen der italienischen Sicherheitsdienste zu nehmen" - ohne Erfolg. Neben einigen Fans sei auch ein Mitarbeiter der Fohlen festgenommen und an der Abreise aus Rom gehindert worden. Wie die Borussia am Freitagmittag bestätigte, hatte der Vereinsmitarbeiter zu Dokumentationszwecken das Vorgehen der italienischen Sicherheitskräfte im Gladbacher Fanblock im Olympiastadion mit seinem Handy gefilmt.

Italienische Polizei bestätigt Festnahmen

Unterdessen bestätigte die italienische Polizei die Festnahme von drei deutschen Fans. Zwei von ihnen hätten nach dem Spiel einen Stadion-Offiziellen angegriffen und ihn mit Fahnenstangen, Fußtritten und Fausthieben attackiert. Ein weiterer habe Gegenstände auf die Polizei geworfen. Wie lange die drei in Arrest bleiben würden, war am Freitagnachmittag zunächst nicht klar.

Außer gegen die drei Festgenommenen wurden noch gegen drei weitere deutsche Fans Stadionverbote von fünf Jahren Dauer verhängt. Bei zwei von ihnen seien bei der Einlasskontrolle Feuerwerkskörper und eine Sturmhaube gefunden worden. Ein weiterer sei an der Attacke auf den Steward beteiligt gewesen, schrieb die Polizei. Zu der Verhaftung des Mitarbeiters machte sie aber keine Angaben.

Bereits nach dem ersten Auswärtsspiel der Europa-League-Gruppenphase, dem 1:1 gegen Basaksehir in Istanbul hatten sich die Gladbacher massiv über das Vorgehen der örtlichen Sicherheitskräfte beschwert. Sportdirektor Max Eberl hatte damals von einer "Polizei-Diktatur" gesprochen.

Gladbach droht UEFA-Strafe

Eine Strafe durch die UEFA erwartet die Gladbacher allerdings trotzdem: Vor dem Spiel zündeten einige Gästeanhänger massiv Pyrotechnik und sorgten in den Anfangsminuten für schwierige Sichtverhältnisse. Das ließ die Borussia am Freitagmorgen in ihrer Mitteilung, in der sie ihre Fans für die "tolle Atmosphäre" lobt, unerwähnt.

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jpe/dpa