3. Liga

Ingolstadts Newcomer Gordon Büch: "Es kam schon überraschend"

Ingolstadt: Über Umwege plötzlich Profi

Newcomer Büch: "Es kam schon überraschend"

Hat zurzeit gut lachen: Ingolstadts Gordon Büch.

Hat zurzeit gut lachen: Ingolstadts Gordon Büch. imago images

Nach dem neunten Spieltag war der Absteiger aus Ingolstadt innerhalb von drei Spieltagen von den zweiten auf den siebten Platz abgerutscht. Zudem betrug der Abstand auf Rang eins satte sechs Punkte. Darauf folgte auch noch das Spiel gegen den Tabellenführer aus Haching. Keine guten Vorzeichen also für die Schanzer. Doch Trainer Jeff Saibene hatte eine Idee.

Denn seit dieser Saison spielt ein ehemaliger Jung-Schanzer wieder in der U 21 der Ingolstädter. Die Rede ist von Gordon Büch. Seitdem der Linksverteidiger - der nach mittlerweile zwei Spielen bei den Profis einen soliden kicker-Notendurchschnitt von 3,25 vorweisen kann - in der Startelf der Bayern steht, zeigt der Trend wieder nach oben.

"Zweimal ganz ordentlich"

Für Büch selbst kam das Debüt für die Profis in Haching "schon überraschend", doch natürlich habe er sich "extrem gefreut", denn "für diesen einen Moment, diese Chance, lebt jeder Fußballer". Auch er selbst findet, dass es "zweimal ganz ordentlich funktioniert" hat. Vor allem seine Mannschaftskollegen haben daran ihren Anteil, so der 23-Jährige: "Das ganze Team hat mir überragend geholfen, mir viel Mut zugesprochen." Trotzdem sei er "schon sehr aufgeregt vor dem ersten Spiel" gewesen, so Büch gegenüber der Klubwebsite "fci.de".

Der gebürtige Berliner ist neben seinen Verteidigungskünsten auch aufgrund seines "ganz ordentlichen" linken Fußes gefragt. Beim FCI tritt er die meisten Standards - mit Erfolg: Beim 5:1 in Großaspach leitete er ein Tor mittels einer Ecke ein, ein anderes bereitete er selbst vor.

Über Umwege zurück nach Ingolstadt

Dabei lief es für Büch nicht immer rosig. Bereits von 2014 bis 2016 hatte er für die U-Mannschaften der Ingolstädter gespielt. Damals gelang ihm der Sprung zu den Profis aber nicht, es folgte der Wechsel nach Buchbach. Dort hat er "vor allem die Perspektive des Herrenfußballs so richtig mitbekommen". Mit dem TSV habe er in der Regionalliga außerdem "um das nackte Überleben gekämpft". Dadurch habe Büch "viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen", die man in NLZ-Teams so nicht macht - "und kann das nun alles einbringen".

Im Anschluss ging es in seine Heimat Berlin, in die U 21 von Hertha BSC. "Eine überragende Zeit auf fußballerischem Top-Niveau, aus der ich enorm viel mitgenommen habe", so Büch. Doch auch dort gelang ihm der Sprung wieder nicht, es folgte der Wechsel zurück zur Reserve der Schanzer. Auch beim zweitem Anlauf habe er "gehofft, dass neben der U 21 vielleicht perspektivisch auch ein Sprung zu den Profis drin ist". Doch dass es so schnell gehen würde, hatte er "wirklich nicht erwartet".

Persönlich fände er, dass es in seinem ungewöhnlichen Werdegang "genau auf die Kleinigkeiten" angekommen habe, die die verschiedenen Ligen unterscheiden. Auch deshalb bereue er "keinen einzigen Schritt". Dass der Sprung zu den Profis jetzt gelungen ist, zeigt Büch, dass scheinbar "alles genauso kommen sollte". Der 23-Jährige ist mittlerweile auch "selbstbewusst genug, um zu sagen: Ja, ich traue mir die 3. Liga zu".

kon