"Solche Treffer habe ich noch nie in meinem Leben gesehen", staunte SVW-Torhüter Timo Königsmann im Anschluss an die Partie in einem Beitrag des vereinseigenen YouTube-Kanals. Torschütze Maurice Deville fügte an: "Und ich habe noch nie in meinem Leben so ein Tor geschossen." Tatsächlich war der Treffer des 27-Jährigen durchaus der Kategorie "Traumtor" zuzuordnen. Im Mittelfeld verlor Roberto Rodriguez den Ball, Deville ging bis zur rechten Ecke des Strafraums und schloss - da "irgendwann einfach keiner kam" - ab. Sein Schuss landete - auch weil er sich noch senkte - im Winkel. Der Luxemburger erklärte: "Ich konnte erst gar nicht glauben, dass der drin war, weil das einfach so geil war. Eigentlich kann ich diese Schusstechnik nicht, aber die kam dann."
"Wir wollen demütig bleiben"
Der Treffer zum 1:0 war der häufig zitierte Dosenöffner. Im Anschluss boten sich Mannheim immer wieder Möglichkeiten bereits frühzeitig die Führung auszubauen, was ihnen aber nicht gelang. Stattdessen hatte Uerdingen nach rund einer Stunde eine Großchance und verpasste nach einem Kopfball von Tom Boere an den Pfosten den Ausgleich nur knapp. Torwart Königsmann resümierte: "Es war zwar mit Sicherheit nicht unsere beste Leistung, aber so eine Partie muss man auch erstmal gewinnen." Ohnehin seien es manchmal genau jene dreckigen Siege, die man braucht - und die sich am schönsten anfühlen.
Auch in tabellarischer Hinsicht waren die drei Punkte wertvoll, schließlich konnte Mannheim den Abstand (sieben Punkte) zum ersten Abstiegsplatz, auf dem aktuell Uerdingen rangiert, ausbauen. Obwohl dem Team von Bernhard Trares derzeit nur drei Zähler auf einen direkten Aufstiegsplatz fehlen, geht es vorerst um nichts als den Klassenerhalt. Co-Kapitän Marco Schuster gab zu Protokoll: "Wir wollen demütig bleiben. Wir kommen als Aufsteiger in die Liga, da brauchen wir nicht vom oberen Tabellendrittel reden. Wir wollen uns in der Liga konsolidieren und Punkte einfahren."
"Wir brauchen uns nicht kleiner machen, als wir sind"
Demütig, aber dennoch selbstbewusst. Denn auch gegen Uerdingen, das mit ehemaligen Bundesligaspielern wie Jan Kirchhoff oder Kevin Großkreutz prominent aufgestellt ist, "brauchen wir uns nicht kleiner machen als wir sind", so Schuster. Der Sechser weiter: "Wir spielen alle in der gleichen Liga, es geht hier um drei Punkte." Das gilt auch für das bevorstehende Heimspiel gegen Hansa Rostock, das traditionell hohe Ansprüche hegt, derzeit aber in der Tabelle hinter Mannheim rangiert. Somit bietet auch jenes Duell die Möglichkeit, das Polster zu den unteren Plätzen weiter auszubauen.
