3. Liga

Volkmer nimmt Kwasniok in Schutz und die Mannschaft in die Pflicht

Jena nach der "bittersten Niederlage der Saison"

Volkmer nimmt Kwasniok in Schutz und die Mannschaft in die Pflicht

Zeigt kein Verständnis für die Trainerdiskussion: Dominic Volkmer.

Zeigt kein Verständnis für die Trainerdiskussion: Dominic Volkmer. imago images

Mit 2:1 führten die Gäste aus Thüringen nach rund einer Stunde, sie dominierten die Partie, hatten zudem Chancen, die Führung auszubauen, und waren lange Zeit laut Innenverteidiger Dominic Volkmer (kicker-Note 4) "die bessere Mannschaft". 20 Minuten vor Schluss brach sein Team ein und hat "genau wieder das gemacht, was uns in den vergangenen Wochen zuvor unser ganzes Spiel kaputt gemacht hat". Chemnitz nutzte jene Phase kaltschnäuzig und bestrafte Jena, das "keine 100 Prozent mehr in den Zweikämpfen hatte". Nachdem sich der FCC über weite Strecken des Duells der beiden bis dato sieglosen Mannschaften auf der Siegerstraße befand, sei jene Niederlage demzufolge "die bitterste der Saison" gewesen.

"Das hat nichts mit Kondition zu tun"

Durch die beiden späten Gegentreffer in der Schlussphase wurde auch die Diskussion um konditionelle Defizite, die bereits nach wenigen Saisonspielen geführt wurde, wieder befeuert. Tatsächlich kassierte Jena 13 seiner bisher 20 Gegentore nach der 60. Minute. Von physischen Problemen wollte Volkmer, wie er im Interview mit der "Ostthüringer Zeitung" erklärte, allerdings nichts wissen: "Natürlich gelingt in der 70. Minute kein Sprint mehr über 90 Meter. Aber wenn ich im Infight bin, dann habe ich verdammt nochmal einfach alles in diesen Zweikampf zu legen. Das hat nichts mit Kondition zu tun, das hat nichts mit dem Trainer zu tun, das hat nichts mit anderen Dingen zu tun. Da müssen wir uns alle selber hinterfragen."

Jede Niederlage tut weh, aber heute fühlt es sich an wie mit einem Messer im Rücken.

Lukas Kwasniok nach dem 2:3 in Chemnitz

Der 23-Jährige suchte die Schuld genauso wenig beim Schiedsrichter Manuel Gräfe (kicker-Note 2,5), der dem FCC aufgrund einer sehr knappen Abseitsentscheidung den Treffer zum 3:1 aberkannte. Ebenso wenig wie beim Trainer. Zur Frage, ob Kwasniok auch nach neun sieglosen Spielen der richtige Coach für den Thüringer Klub sei, äußerte sich der Verteidiger wie folgt: "Wenn man nach diesem Spiel wieder die Trainerdiskussion anfängt, hat man, meiner Meinung nach, vom Fußball keine Ahnung. Er kann nicht mehr machen, als die Mannschaft zu motivieren."

"Es geht um den Verein, die Fans und die Region"

Und das sei ihm gelungen, schließlich habe man in den ersten 70 Minuten ein motiviertes Team gesehen, das bereit war, für diesen Verein alles zu geben. Das lebt auch Kwasniok selbst vor. Sein Posten sei "völlig zweitrangig", ihm gehe es vielmehr "um den Verein, die Fans und die Region" - und für die will er am kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) erfolgreich sein und den ersten Sieg der laufenden Drittligasaison einfahren.

Zwar ist Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg zu Gast im Paradies und demnach naturgemäß Favorit, dennoch gibt sich der 38-Jährige, der auf Mittelfeldspieler Justin Schau (Jochbeinbruch) verzichten muss, optimistisch: "Wettbüros leben nur davon, dass sich Woche für Woche Menschen irren. Für Duisburg ist es auch nicht einfach, zum Tabellenletzten zu fahren. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Letzte gegen den Ersten oder Dritten (Duisburg ist aktuell Fünfter, Anm. d. Red.) spielt - und gewinnt."

kon