3. Liga

1. FC Kaiserslautern, Boris Schommers will "die Wucht ins Rollen" bringen

Kaiserslauterns neuer Coach tritt seinen Dienst am Betze an

Schommers will "die Wucht ins Rollen" bringen

Neues Gespann: Martin Bader (re.) und sein neuer Trainer Boris Schommers.

Neues Gespann: Martin Bader (re.) und sein neuer Trainer Boris Schommers. imago images

Als Chefcoach arbeitete Schommers erst vier Monate interimsweise beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg, war ansonsten lediglich als Co- oder Jugendtrainer im Einsatz. Der 40-Jährige entspricht also nicht unbedingt dem Trainerbild, das von der Öffentlichkeit erwartet worden ist.

Bader und Schommers erklären sich

"Ich glaube, dass ich ein sehr kommunikativer Mensch bin, der mit der Mannschaft zusammenarbeiten möchte. Ich habe ganz klare Vorstellungen, wie man Sachen umzusetzen hat und das deutlich, offen und direkt anzusprechen", charakterisiert sich Schommers bei der Vorstellungs-Pressekonferenz selbst. Ob er mit seiner aufgeschlossenen Art überhaupt die richtige Wahl für den FCK sei? "Ich glaube, dass es jemanden mit einer klaren Struktur braucht, der die Linie vorgibt - und diese Person sitzt hier."

Sportvorstand Martin Bader, der in erster Linie für die Verpflichtung des neuen Trainers verantwortlich ist, begründet seine Entscheidung: "Wir haben uns nicht mit Namen beschäftigt, sondern damit, den richtigen Trainer für unsere Mannschaft in unserem Umfeld zu finden. Dazu zählen viele Faktoren, Analysen und verschiedene Facetten. Da gibt es keine Checkliste, die man abarbeitet, das geht weit darüber hinaus."

Schommers: "Verein hat eine brutale Wucht, eine brutale Macht"

Was für Schommers spricht? Er war sowohl beim Club als auch beim 1. FC Köln bei Traditionsvereinen im Dienst. "Dort erfolgreich zu arbeiten, ist auch ein Qualitätsmerkmal", lobt Bader. Auch deswegen weiß Schommers um die wichtige Rolle der Fans: "Ein Schnitt von 24.000 Zuschauern in der 3. Liga, das ist einmalig." Damit, dass dadurch mehr Druck auf ihm lastet, habe er kein Problem: "Wir sind in einer Situation, die nicht schön ist für den Verein. Mit dem Druck kann ich sehr gut umgehen."

Angesprochen auf das von Investor Flavio Becca vor Saisonstart ausgerufene Saisonziel Aufstieg antwortet Schommers: "Im Moment habe ich mehr als genug damit zu tun, ein Spiel in 48 Stunden vorzubereiten." Am Samstag (14 Uhr, LIVE bei kicker.de) empfängt Lautern den 1. FC Magdeburg. Aus dem im Klub schlummernden Potenzial macht der Neu-Coach allerdings keinen Hehl: "Der Verein hat eine brutale Wucht, eine brutale Macht. Ich bin überzeugt, dass man hier etwas bewegen kann."

Schommers will Kleinigkeiten ändern

Zunächst möchte er die Roten Teufel erst einmal "in ruhige Gefilde" und erst dann "in erfolgreichere Bahnen" bringen. "Unser aller Interesse ist, die Wucht ins Rollen zu bringen." Die ersten Handlungen als Trainer, um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, seien eher punktuell als revolutionär: "Wir werden an kleinen Stellschrauben drehen im mannschaftstaktischen Bereich." Zu seiner Spielidee macht der gebürtige Leverkusener keine konkreten Angaben. Er legt den Fokus eher auf leidenschaftliche Elemente: "Ich will, dass meine Mannschaft kompakt auftritt, dass man Struktur erkennt."

An der vor der Saison aufgestellten Hierarchie innerhalb der Mannschaft wolle Schommers kurzfristig nichts ändern. Gleichwohl ruft er einen Neustart für sein Team aus: "Grundsätzlich ist uns allen bewusst, dass heute ein Nullpunkt sein muss."

mxb

Das Karussell dreht sich: Die Trainer in der 3. Liga