Europa League

VfL Wolfsburg: Videostudium auf dem Platz, überraschter Kapitän

VfL vor Oleksandrija: Geringer Andrang, große Vorfreude

Videostudium auf dem Platz, überraschter Kapitän

Der VfL Wolfsburg stimmt sich auf den nächsten Gegner ein.

Der VfL Wolfsburg stimmt sich auf den nächsten Gegner ein. kicker

Der geringe Andrang ist in der Stadt mit 125.000 Einwohnern sicherlich irgendwie erklärbar. Der unbekannte Gegner aus der Ukraine ist kein Zuschauermagnet, die Anstoßzeit von 21 Uhr alles andere als einladend für Kinder und Familien, zudem ist bei Hauptarbeitgeber und VfL-Eigner Volkswagen um 22.30 Uhr der Wechsel von der Spät- zur Nachtschicht. Und doch dürfte es ein bisschen mehr Begeisterung sein rund um den VfL, der sich in der vergangenen Saison mit starkem Fußball für diesen Wettbewerb qualifiziert hat.

"Wir wissen noch, wie hart die letzten Jahre waren", erinnert Kapitän Josuha Guilavogui an zwei Spielzeiten in der Relegation. "Das ist jetzt unsere Belohnung für die letzte Saison." Und dabei setzt der Franzose auch auf die eigenen Fans. "Es ist immer schwer, ein Spiel zu gewinnen - dafür brauchen wir unsere Fans. Alle wollten, dass wir in der Europa League spielen. Das kommt nicht jedes Jahr." Nur knapp 10.000 zum Auftakt? Guilavogui ist überrascht, bringt aber Verständnis auf aufgrund der speziellen Umstände in Wolfsburg. "Man kann es verstehen, aber es wäre trotzdem richtig schade."

Gleichwohl ist die Vorfreude bei Mannschaft und Trainerteam vor dem Auftakt groß. Internationale Spiele sind eben was Besonderes. Wenngleich der Gegner weitgehend unbekannt ist. "Es ist kein Arsenal oder Manchester United", betont der Kapitän, "aber unsere Fans wollen uns gewinnen sehen." Einen ersten Eindruck vom Tabellendritten der ukrainischen Premier-Liga bekamen sie am Dienstag beim Videostudium. Außergewöhnlich: Trainer Oliver Glasner zeigte die Bilder auf einem Monitor direkt am Trainingsplatz, die Mannschaft übte anschließend den Aufbau in der Dreierkette und das schnelle Spiel nach vorne. "Wir erwarten einen tiefstehenden Gegner, der auf Konter lauert", erklärt Guilavogui, "das wird nicht einfach für uns." Was helfen würde: die Unterstützung der Fans.

Thomas Hiete