3. Liga

1. FC Kaiserslautern - Martin Bader über Sascha Hildmann: "Gibt von meiner Seite keine Diskussion"

Kaiserslautern: Nur ein Sieg aus fünf Punktspielen

Bader über Hildmann: "Gibt von meiner Seite keine Diskussion"

Bringt kein Verständnis für die aufkeimende Trainerdebatte um Sascha Hildmann (l.) auf: FCK-Geschäftsführer Martin Bader.

Bringt kein Verständnis für die aufkeimende Trainerdebatte um Sascha Hildmann (l.) auf: FCK-Geschäftsführer Martin Bader. imago images

Die Enttäuschung nach der derben Niederlage gegen die Niedersachsen war groß. Allen voran Hildmann versuchte, trotz der sich allgemein breitmachenden Ratlosigkeit, Erklärungsansätze für den dürftigen Auftritt zu finden. "Die Spieler rutschen in ihre Komfortzone, ganz unterbewusst", kritisierte der Coach. Der Trainerstab habe nach dem Pokalerfolg gegen Mainz versucht, dem entgegenzuwirken - doch offensichtlich liefen die Maßnahmen ins Leere.

Nicht der einzige Fehlschlag. Nahezu in allen Belangen zeigte der FCK am vergangenen Sonntag Schwächen. Fehler im Aufbauspiel, mangelnde Konsequenz im Angriffsdrittel und unerklärliche Aussetzer im Defensivverhalten bremsten die Roten Teufel aus. "Ich weiß nicht, warum, aber es ist hingeplätschert wie ein Freundschaftsspiel. Es muss wieder mehr Leben in die Mannschaft", forderte Torhüter Lennart Grill. Eine bemerkenswerte Forderung, nur eine Woche nach dem vor über 40.000 Zuschauern errungenen Prestige-Sieg gegen Mainz.

Die Ergebnisse stimmen nicht, da gibt es keine Diskussion.

Martin Bader

Bei schon sieben Punkten Rückstand auf die angepeilten Aufstiegsränge lastet der Druck nach nur fünf Spieltagen schon wieder schwer. Und er wächst vor allem auf einen: Trainer Sascha Hildmann. Der gebürtige Lauterer, der sich maximal mit dem Verein identifiziert und im Umfeld große Sympathien genießt, verhalf dem FCK nicht zu Konstanz. Saisonübergreifend gelangen in keinem Spiel zwei aufeinanderfolgende Siege. Vor allem in Heimspielen blieben die Pfälzer vieles schuldig, gewannen nur vier von 14. Nach dem jüngsten Rückschlag wurde Hildmann unter anderem von der Tageszeitung "Rheinpfalz" in den Fokus gerückt.

Bader verweist unter anderem auf Kühlwetters Großchance

Martin Bader brachte für die nun ins Rollen gekommene Debatte allerdings wenig Verständnis auf. "Es ist nicht meine Aufgabe, Medienberichte zu kommentieren. Jeder darf schließlich seine Meinung haben und diese äußern", erklärte der Sport-Geschäftsführer auf kicker-Nachfrage. Bader verwies vielmehr auf die unglückliche 2:3-Niederlage gegen Preußen Münster oder Christian Kühlwetters Riesenchance beim Stand von 0:0 gegen Braunschweig (der beste Torschütze der Vorsaison hatte das leere Tor aus der Nahdistanz verfehlt). "Unsere Aufgabe ist es, die Spiele aufzuarbeiten, die Dinge so zu analysieren und zu besprechen, dass die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass der Ball beim nächsten Mal reingeht. Und das macht Sascha jeden Tag. Es gibt von meiner Seite gar keine Diskussion."

Flavio Becca

Kaiserslauterns Kapitalgeber Flavio Becca war beim Spiel gegen Braunschweig im Fritz-Walter-Stadion zu Gast. imago images

Eine entscheidende Rolle könnte in der jetzigen Situation trotzdem das Votum von Kapitalgeber Flavio Becca spielen, der auch am Sonntag wieder im Stadion zu Gast war. Der luxemburgische Unternehmer gilt kicker-Informationen zufolge als kein großer Anhänger Hildmanns, hat zudem bei anderen Vereinen nicht lange gezögert, personellen Austausch vorzunehmen, wenn sich der Erfolg nicht einstellte. Becca ging außerdem - anders als die FCK-Verantwortlichen - bei der Formulierung des Saisonziels nicht zimperlich vor: "Das Ziel kann nur der Aufstieg sein."

Der Vertrag von Bader endet im Dezember

Doch der FCK hinkt den Ansprüchen hinterher. "Die Ergebnisse stimmen nicht, da gibt es keine Diskussion. Wir haben zu wenig Punkte. Aber wenn ich mir die Spiele einzeln betrachte, sehe ich, dass oft auch ein anderes Ergebnis hätte bei rauskommen können", so Bader, der selbst unter Druck steht. Sein Vertrag endet im Dezember, ein Fehlgriff in der Trainerfrage könnte sich auch für den 51-Jährigen als problematisch erweisen.

Die Partie gegen Braunschweig sei zwar eine der schwächeren gewesen, "keine Frage", sagte Bader. "Das billige ich dem ein oder anderen Spieler aber auch zu, wenn daran gearbeitet wird und die richtigen Schlüsse gezogen werden."

Diese müssen die Mannschaft und ihr Trainer schon am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel beim FSV Zwickau (Montag, 19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) unter Beweis stellen. Ansonsten dürfte die Debatte nur weitere Fahrt aufnehmen - nicht allein wegen der Tabellensituation. Schließlich wartet im Anschluss das im Umfeld mit Spannung erwartete Derby gegen Waldhof Mannheim.

pau/MK