3. Liga

Kwasniok trotz Kritik: "Zwischen mich und die Mannschaft passt kein Blatt Papier"

FC Carl Zeiss Jena weiterhin punktlos

Kwasniok trotz Kritik: "Zwischen mich und die Mannschaft passt kein Blatt Papier"

Übte deutliche Kritik an seiner Mannschaft: Lukas Kwasniok.

Übte deutliche Kritik an seiner Mannschaft: Lukas Kwasniok. imago images

Wie gewohnt gab zunächst der Coach der Gäste seine Einschätzung zur Partie ab. Manfred Trares lobte: "Jena hat mit seinem Kurzpass- und Positionsspiel geglänzt. Sie haben uns immer wieder in Schwierigkeiten gebracht, indem sie durchs Zentrum sehr gut kombiniert haben." Kwasniok begann seine Analyse mit den an den Kollegen gerichteten Worten: "Ich muss dir leider widersprechen, was unsere Performance angeht. Eure war gut, unsere war befremdlich." Der 38-Jährige erkannte in der fünften Niederlage in Serie einen erneuten Tiefpunkt, wie er ironisch konstatierte: "Das Spiel heute hat nochmal alles getoppt."

"Alleingelassen - mit einer Ausnahme von zweieinhalb Spielern"

Kwasniok fühlte sich "mit einer Ausnahme von zweieinhalb Spielern (Jo Coppens, Daniele Gabriele und Raphael Obermair, wie er aufzählte, Anm.d.Red.) alleingelassen". Die Verantwortung, die sowohl auf dem Trainer als auch auf den Spielern liegt, "nehme ich gerne auf meine Schultern, aber alleine werde ich es nicht schaffen", so Kwasniok. Dennoch hob der Coach auch mehrfach hervor, dass "zwischen mich und die Mannschaft kein Blatt Papier passt".

Das war heute eine Männermannschaft gegen eine Schülermannschaft in reinster Form.

Lukas Kwasniok nach der 1:2-Niederlage gegen Mannheim

Kwasniok, der auch eigene Fehler einräumte, kündigte an, sie zu "schützen", dennoch kritisierte er öffentlich vor allem die Einstellung seiner Mannschaft: "Wenn die Jungs nicht aufwachen, schaden sie auf der einen Seite dem Verein, aber auf der anderen Seite - und das muss man in aller Deutlichkeit sagen - vor allem ihrer Laufbahn. Mit diesem Zustand, dieser mentalen Verfassung und der Bereitschaft zu leiden, ist es ihre letzte Station." Er vertraue seinen Spielern zwar "nach wie vor, aber ich erwarte, dass sie sich für den Verein den Allerwertesten aufreißen".

"Ich hoffe, wir sehen uns wieder"

Zu seiner unmissverständlichen Kritik stellte der Fußballlehrer klar: "Ich war nie Schönredner und werde es auch in Zukunft nie sein." Apropos Zukunft: Laut Geschäftsführer Chris Förster steht Kwasniok nicht zur Disposition, man brauche eher einen Leader innerhalb der Mannschaft. Der Coach selbst wirkte zweifelnd, ob er auch beim Rückspiel in Mannheim noch immer auf der Trainerbank sitzen werde. Zu Trares sagte er: "Ich hoffe, wir sehen uns wieder."

kon