3. Liga

Reisinger als Präsident bestätigt - die Folgen

Ein Kommentar von Georg Holzner

Reisinger als Präsident bestätigt - die Folgen

Setzt auf einen Konsolidierungskurs: Robert Reisinger.

Setzt auf einen Konsolidierungskurs: Robert Reisinger. imago images

Ein Kommentar von Georg Holzner

In einer höchst emotionalen und für den TSV 1860 typisch chaotischen Mitgliederversammlung, bei der Personen aus Sicherheitsgründen die Veranstaltung verlassen mussten, wurde Robert Reisinger mit 64 Prozent der Stimmen als Präsident bestätigt. 1057 votierten mit Ja, 542 mit Nein. Damit bleibt bei den Münchner Löwen alles beim Alten. Dazu zählt auch der Matchkampf zwischen den Gesellschaftern. Denn das häufig nach außen gepredigte Miteinander ist eine einzige Farce: Weder das Präsidium noch der Verwaltungsrat oder die Fraktion von Investor Hasan Ismaik scheinen daran interessiert.

Der Verein ist gespalten - von der Führungsetage bis hin zu den Mitgliedern. 1860 gab ein trauriges Bild ab und steht jetzt vor einer enormen Herausforderung. Aufgrund des von Reisinger eingeschlagenen Konsolidierungskurses - es sollen keine weiteren Schulden gemacht, also auch keine Darlehen des Investors mehr aufgenommen werden - wird es für die Profimannschaft in der kommenden Saison schon schwer genug, in der 3. Liga zu überleben. Das sagen hinter vorgehaltener Hand selbst Führungskräfte der Löwen - und zahlreiche Vereinslegenden sowieso schon seit Monaten. Wie der Klub diese Herkulesaufgabe bewerkstelligen will, ist nach wie vor unklar. Einen detaillierten Plan für die sportliche Zukunft im Bereich Profifußball gibt es nicht.

Das nahezu antidemokratische Löwen-Gesetz muss geändert werden

kicker-Redakteur Georg Holzner

kicker-Redakteur Georg Holzner

Auch das ist irgendwie typisch für den Klub, den Reisinger nun für drei weitere Jahre führen soll. Er selbst allerdings ist in diesem Amt nur eine Marionette des Verwaltungsrates, der laut Satzung - inoffiziell - die Herrschaft über den TSV 1860 hat. Solange das nahezu antidemokratische Löwen-Gesetz nicht geändert wird, solange wird auch keine Besserung eintreten. Denn: Solange wird ein von persönlichen Eitelkeiten getriebener Machtkampf fortgeführt, bei dem es nur einen Gewinner gibt: den Verwaltungsrat. Und diese Konstellation gilt es - in Form einer Satzungsänderung bei der nächsten Mitgliederversammlung - als erstes zu stoppen.

Lesen Sie hier: Die Probleme von 1860