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Totti warnte de Rossi: "Es könnte Probleme geben"

Zwei Klubikonen nicht mehr für die Roma aktiv

Totti warnte de Rossi: "Es könnte Probleme geben"

Genießt ein sehr hohes Ansehen bei den Roma-Fans: Daniele de Rossi.

Genießt ein sehr hohes Ansehen bei den Roma-Fans: Daniele de Rossi. imago images

"Die Eigentümerschaft hat mich nie in irgendwelche Entscheidungen involviert. Ich wurde aus allem herausgehalten", sagte Totti am Montag im Zuge der tags zuvor angekündigten Pressekonferenz klipp und klar. Ihm, dem langjährigen und im Anschluss ins Management aufgestiegenen Spieler, wurden offenbar andere Dinge versprochen, als am Ende eingehalten wurden. Die Probleme mit Präsident James Palotta und Planer Franco Baldini waren zu groß, sodass die Klub-Ikone sich zu diesem immens schweren Schritt entschied und seinen Herzensklub nun den Rücken kehrt. "Ich habe gehofft, dass es nicht notwendig ist, aber der schicksalhafte Tag ist gekommen, der sehr hässlich und schmerzhaft ist", so der 42-jährige Italiener.

Im Rahmen der PK äußerte sich Totti auch zur Personalie de Rossi. Die beiden Freunde haben in ihrer Karriere nur für die Roma gespielt - so eine Klubtreue ist in der heutigen Zeit kaum noch zu finden. Vor zwei Jahren beendete Totti seine aktive Karriere in der "Ewigen" Stadt, im Sommer lief auch die Zeit von de Rossi bei den Römern ab. "Wenn ich der Sportdirektor wäre, würde ich mit einem Spieler wie mir den Vertrag verlängern", hatte Kapitän de Rossi vor einigen Wochen mitgeteilt und damit angedeutet, dass er den Verein in diesem Sommer nicht ganz freiwillig verlässt.

Klar war diese Personalie in Rom und auch bei den Fans ein großes Thema. "Ich war nie in die Entscheidung über de Rossi involviert. Ich habe im September zu den Direktoren gesagt, wenn ihr denkt, es sei Danieles letzte Saison, sagt es ihm ganz offen. Nicht, wie ihr es mit mir gemacht habt und es ihm erst zwei Spiele vor dem Ende mitteilen", sagte Totti. "Er ist der Kapitän der Roma, er muss respektvoll behandelt werden. Sie alle sagten, ja wir denken darüber nach, wir berücksichtigen das. Dann war er verletzt, die Ergebnisse stimmten nicht, Eusebio Di Francesco (Ex-Coach, d. Red.)und Monchi (Ex-Sportdirektor) mussten gehen, es wurde alles komplizierter." Der Weltmeister von 2006 beklagte sich dabei auch über die Struktur im Verein: "Die Leute haben Angst, Entscheidungen zu treffen. Es muss eine Person sein, die die Entscheidung fällt - und nicht zehn."

Totti gibt de Rossi einen Rat als Freund

Und Totti hatte am Ende aus eigener Sicht zu wenig zu sagen. Sonst hätte vielleicht auch de Rossi einen neuen Vertrag bekommen. "Ich habe zu Daniele als Freund gesprochen, nicht als Direktor. Ich habe ihm gesagt, nach vorne und darüberhinaus zu schauen. Ich war in einer offiziellen Funktion bei der Roma, deswegen konnte ich ihm nicht zu viel sagen. Aber als Freund habe ich ihm den Hinweis gegeben, dass es am Horizont Probleme geben könnte", berichtete Totti. Und genau so kam es auch. "Die Probleme kamen, genau wie es bei mir der Fall war. Aus meiner Sicht ist es genau das, was sie immer wollten: Die Römer von der Roma entfernen."

Zwischen Franco Baldini und Totti floss stets böses Blut, denn der Planer im Hintergrund verfolgte offenkundig stets den Plan, die Roma müsse zum Erfolg im verstrickten, hysterischen Umfeld strikt "entrömert" werden.

Mit Totti und de Rossi hat der Verein auf jeden Fall zwei Ur-Römer verloren.

mst

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