Da war die Freude riesengroß: Erstmals seit 1988 steht die Frankfurter Eintracht wieder im Finale um den DFB-Pokal. Kicker
Nach dem 0:1 beim heutigen Gegner in der Meisterschaft stellte Frankfurts Coach Friedhelm Funkel seine Elf auf drei Positionen um: In der Abwehr kam Cha für den gesperrten Spycher und tauschte mit Ochs die Seite, Lexa übernahm im Mittelfeld die Position von Cimen, und im Angriff ersetzte Amanatidis Sturmkollege Copado. Bei der Arminia brachte Trainer Thomas von Heesen einen Neuen: Boakye erhielt den Vorzug vor Wichniarek.
Aufregung schon vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Dr. Merk: Ein Zuschauer erklomm den Zaun, verlor das Gleichgewicht und stürzte drei Meter in die Tiefe. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, zog sich nach einer ersten Diagnose zum Glück keine ernsthaften Verletzungen zu. Nach dem ersten Abtasten ohne klare Aktionen auf beiden Seiten hatte die Arminia nach einem Standard die große Chance zur Führung, doch Gabriel nickte nach Korzynietz' Freistoß vom linken Fünfereck knapp am langen Pfosten vorbei (14.). Dies sollte sich alsbald rächen: Lexa spielte aus dem Mittelfeld heraus im richtigen Moment in die Tiefe auf Amanatidis. Schuler hob das Abseits auf, der Grieche lief allein auf Hain zu, umspielte den Keeper und schoss seine Elf aus 16 Metern in Front (16.). Vom Anspiel weg fast der "Konter" von Bielefeld, doch Vatas Versuch aus 23 Metern klatschte vom linken Lattenkreuz zum Glück für Nikolov und die Eintracht ins Feld zurück (18.). Danach kontrollierte die Funkel-Elf das Geschehen gegen nach dieser Szene sehr offensivschwache Ostwestfalen, deren Spitzen von der aufmerksamen Deckung der Hessen weitgehend zugedeckt wurden und bis zur Pause nicht mehr für Torgefahr sorgen konnten. Auf der anderen Seite unternahmen die Frankfurter zu wenig, um die Führung auszubauen, so dass es mit dem knappen Vorsprung für die Eintracht in die Kabine ging. Mit Pinto für den baldigen Frankfurter Fink verstärkte Arminen-Coach von Heesen die Offensive. Doch die nächste gute Tormöglichkeit hatte die Heimelf, als Ersatzkapitän Weissenberger Hain aus 16 Metern zu einer Faustparade zwang (55.). Danach spielte sich das Geschehen eine Viertelstunde fast ausschließlich im Mittelfeld ab. Die Ostwestfalen, inzwischen mit Zuma für Masmanidis (63.), hatten in der 68. Minute ihre bis dorthin im zweiten Abschnitt beste Offensivszene, doch Boakye und auch Zuma waren im Abschluss zu unentschlossen. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren in Person von Köhler die Entscheidung auf dem Fuß, vielmehr auf dem Kopf. Der kleine Mittelfeldakteur nickte eine tolle Flanke von Cha aus zehn Metern an den linken Pfosten des Arminen-Tores (74.). In der Schlussphase warf Bielefeld alles nach vorne. Die Hessen schwammen nun, ließen aber dennoch kaum ernsthafte Tormöglichkeiten der Gäste zu und konterten ihrerseits gefährlich. Der starke Amanatidis zielte bei der besten Chance der Funkel-Elf etwas zu hoch (86.), doch es reichte auch so: Mit dem Einzug ins Pokalfinale hat die Eintracht nun gegen den Sieger der Partie St. Pauli gegen Bayern München die Chance auf ihren fünften Pokaltriumph.
In einer mäßigen Begegnung, die lange Zeit wenig Pokal-Charakter hatte, zog Frankfurt dank eines frühen Treffers von Amanatidis gegen eine insgesamt enttäuschende und zu spät aufwachende Arminia verdient ins Pokalfinale ein.