Europa League

Laimers Verletzung trübt Leipzigs Stimmung

Demme und Kampl erwarten gute Stimmung in Marseille

Laimers Verletzung trübt Leipzigs Stimmung

Rückschlag: Konrad Laimer geht verletzt vom Feld.

Rückschlag: Konrad Laimer geht verletzt vom Feld. imago

Es lief die 71. Spielminute, da fasste sich Laimer an den Oberschenkel und forderte medizinische Hilfe an. Rasch war klar, dass es für den 20-Jährigen nicht weitergehen würde. RB-Trainer Ralph Hasenhüttl brachte Bernardo, der dann mithalf, dass erste Zu-null in der Europapokalgeschichte der Sachsen über die Runden zu bringen. Nach Abpfiff verriet der Coach dann, dass es bei Laimer nach "einem Muskel- oder Muskelbündelriss" aussieht. Letztlich ist es ein Muskelriss im hinteren linken Oberschenkel. Laimer fällt damit vier bis sechs Wochen aus.

Wie es mit Laimer genau weitergeht, bleibt zunächst aber noch abzuwarten. Nach Spielende durften die Sachsen ihren knappen Sieg jedenfalls ein wenig genießen. "Unser Ziel war eine gute Ausgangsposition. Und das haben wir geschafft", sagte Kevin Kampl: "Wir freuen uns über den Sieg." Diego Demme lobte die geschlossene Mannschaftsleistung seiner Kollegen. "Wir haben im Kollektiv gerade gegen den Ball sehr gut gearbeitet und ein Tor gemacht", stellte der Sechser fest, während Marcel Sabitzer ergänzte: "Wenn du zu null gewinnst, dann ist das schon ordentlich." Und auch Emil Forsberg, Vorbereiter des einzigen Treffers des Abends, war zufrieden: "Gegen Marseille zu gewinnen, ist nicht einfach. Wir sind zufrieden. Wir haben uns das 1:0 erarbeitet und verdient."

Es war wie eine Achterbahnfahrt, mit vielen Chancen, auch für Marseille.

Emil Forsberg

Dem Schweden war aber jedoch nicht entgangen, dass die Partie auch aufgrund des Spielverlaufs in Durchgang zwei anders hätte laufen können. "Es war wie eine Achterbahnfahrt, mit vielen Chancen, auch für Marseille", gab Forsberg zu: "Dass wir am Ende zu null spielen, ist natürlich schön." Ähnlich fiel auch das Fazit von Torhüter Peter Gulacsi aus. "Es war ein sehr taktisches Spiel. In der zweiten Halbzeit gab es eine Phase, in der wir zu passiv gespielt haben. Wir hatten in ein paar Situationen Glück, aber das gehört dazu. Am Ende haben wir uns belohnt", sagte der Ungar und blickte schon einmal auf das Rückspiel: "Das 1:0 ist eine gute Ausgangsposition, aber nicht überragend. In Marseille müssen wir hart arbeiten, um weiterzukommen."

Sabitzer und Kampl erwarten ein schweres Rückspiel

Will in Marseille keine Ausreden gelten lassen. Diego Demme (Mi.).

Will in Marseille keine Ausreden gelten lassen. Diego Demme (Mi.). imago

Unisono erwarten die Sachsen aber ein schweres Spiel in Südfrankreich. Kampl sieht "sehr schwierige Minuten" auf RB zukommen und Sabitzer weiß, dass es "ein schweres Spiel" vor einer "heißen Kulisse" wird. Die Atmosphäre in Marseille ist berühmt und berüchtigt, durchaus vergleichbar mit der bei Besiktas Istanbul. Jenem Klub, bei dem die Leipziger in der Champions-League-Vorrunde ihren vielleicht schwächsten Auftritt hatten ( 0:2 ). In Südfrankreich wird es aber anders laufen, betont Demme. "Die Stimmung wird keine Ausrede sein." Und Gulacsi erklärt auch, warum es so sein wird. "Mit jedem internationalen Spiel wächst die Mannschaft. Wir sind cleverer und abgezockter. Das heutige Spiel hat das gezeigt. Nach dem 1:0 haben wir nicht mit viel Risiko nach vorne gespielt und am Ende das 1:1 kassiert. Wir haben es clever zu Ende gebracht."

Durch das 1:0 im Rücken eröffnen sich den Leipzigern im Stade Velodrome auch ein paar offensive Optionen, die es im Hinspiel so nicht gab. So geht Sabitzer davon aus, dass OM nicht erneut mit einer "Fünferkette" agieren werden. "Im Rückspiel wird Marseille mehr machen müssen", sagte Kampl. "Sie werden offensiver und selbstbewusster spielen", ergänzte Demme und wies darauf hin: "Das wird uns Räume geben." Unabhängig davon, wie OM auftreten wird, eine Sache weiß Kampl jetzt schon: "Man hat gesehen, dass wir auf jeden Fall mithalten können." Und für Bernardo ist klar: "Wir können das Semifinale erreichen. Ich erwarte eine gute Stimmung, aber wir sind bereit."

drm