"Wir schaffen es dennoch, wir sind doch heimstark!", versprach Torhüter Darko Horvat, der den Kopfballtreffer von Gasch (77.) auch nicht verhindern konnte, nach dem ersten Frust. Der nach 724 Spielminuten erstmals wieder bezwungene Kroate, der am Tag des "Endspiels" seinen 39. Geburtstag feiert, hatte zuvor bei zwei weiteren Kontern (63., 76.) noch gegen den Torschützen die Oberhand behalten.
Der Gast war sicherlich über weite Strecken die spielerisch klar dominierende Mannschaft, aber dies erwies sich letztlich als Muster ohne Wert. Die Elf fand im Angriff nur ganz selten die Mittel, um die massive Abwehr der Gastgeber mit einem überragenden Torhüter Teichmann zu überwinden. Vieles wirkte nervös und fahrig, vor allem dem "Saisongewinner" Teixeira Rebelo schienen Ideen und Genauigkeit verloren gegangen zu sein. Dazu traten wie schon in Cottbus gravierende Abschlussschwächen zutage, wobei sich auch die Defensivspieler nicht ausnahmen. So brachte der eingewechselte Preuß in der Nachspielzeit das Leder sogar aus zwei Metern Entfernung nicht unter. Zwölf Eckbälle und fast so viele Freistöße blieben bis auf drei Lattentreffer (Hartmann, Eismann) ohne Wirkung.
Regionalliga Nord (2008-2012) - Tabelle
Spielersteckbrief Horvat
Hallescher FC - Die letzten Spiele
"Wir haben heute einfach das Tor nicht getroffen", resümierte ein tief enttäuschter Trainer Sven Köhler. Man sei von dem Auftritt natürlich "heute und morgen sehr enttäuscht", doch danach werde man nur noch das Finale im Fokus haben. "Die Mannschaft hat genügend Charakter und wird ein großes Spiel machen", denkt Köhler. Er betont: "Wir haben es ja schließlich noch immer in der eigenen Hand."
Klaus Blumtritt
