Personal: Offensive pur hieß es bei Real im Vergleich zum Hinspiel: Für Pavon und Geremi begannen der wiedergenesene Figo und Morientes. Ottmar Hitzfeld baute seine Startelf nach dem 2:2 gegen Bremen auf fünf Positionen um. Sagnol, Tarnat, Fink, Pizarro und der gelbgesperrte Niko Kovac blieben draußen, für sie kamen Kuffour, Lizarazu, Hargreaves, Jeremies und Salihamidzic.
Das Viertelfinale im Überblick
Taktik: Bei Real kümmerten sich Hierro und Helguera um die Abwehr sowie Makelele ums defensive Mittelfeld - der Rest war offensiv ausgerichtet, auch die Außen Salgado und Roberto Carlos. Von den Stürmern Raul und Morientes ließ sich meist einer zurückfallen, dafür stießen der überall auftauchende Zidane oder Figo in die Spitze. Die Bayern präsentierten sich in der gewohnten Aufstellung, also mit Viererkette, zwei defensiven Mittelfeldspielern hinter Effenberg und drei Spitzen, wobei Santa Cruz und Salihamidzic mehr Arbeit als sonst nach hinten leisten mussten.
Spielverlauf: Der erwartete Anfangsdruck der Madrilenen war da, verpuffte aber schnell. Nachdem Raul (6.) und Morientes (13.) Großchancen ausgelassen hatten, schlichen sich ins geplante Kurzpassspiel der Spanier immer mehr Ungenauigkeiten ein, die zunächst keine weitere Torgefahr zuließen. Die Bayern standen immer sicherer in der Verteidigung, nutzten die sich bietenden Räume nach vorne aber nicht. Die Stümer erhielten vom Mittelfeld so gut wie keine Unterstützung. In der zweiten Hälfte wurde Zidane dominanter, suchte die Lücke zwischen Bayerns Abwehr und Mittelfeld und setzte dort Akzente. Der Pass in die Spitze blieb trotzdem Reals Problem, in dieser bewegten sich Morientes und Raul zu wenig. Als dann doch das 1:0 fiel, blieb Madrid über seine starke linke Seite aktiver, die Bayern fanden den Hebel von Defensive auf Angriff nicht mehr, taten insgesamt zu wenig.
Fazit: Die aktivere Mannschaft verdiente sich das Weiterkommen, Bayerns Defensivtaktik ging nur 69 Minuten lang auf.
Aus Madrid berichtet Karlheinz Wild