DFB-Pokal

Hat Eintracht Frankfurt aus den Fehlern gelernt?

Vor der Pflichtaufgabe bei den Stuttgarter Kickers im DFB-Pokal

5. Liga statt Champions League: Hat die Eintracht aus den Fehlern gelernt?

Frankfurts Coach Oliver Glasner hat eine neue Kommunikations-Strategie.

Frankfurts Coach Oliver Glasner hat eine neue Kommunikations-Strategie. IMAGO/osnapix

Eintracht Frankfurt wird in die nächste Pokalrunde einziehen - davon sind alle Beteiligten überzeugt. "Bei allem Respekt. Wenn wir bei einem Fünftligisten spielen, gibt es nur eins: weiterkommen", machte Trainer Oliver Glasner unmissverständlich klar. Selbst wenn die Frankfurter einen schlechten Tag erwischen, wird es für den Underdog kaum reichen. Den Tabellenführer der Oberliga und den Champions-League-Teilnehmer trennen Welten. Es müsste schon ein Totalausfall her, der in der aktuellen Verfassung nahezu ausgeschlossen ist. Es wäre aber typisch, wenn es die Eintracht am Dienstag zumindest länger spannend macht als nötig. Trainer Oliver Glasner wird die Partie im DFB-Pokal daher gerade recht kommen. Er kann sein jüngst formuliertes Vorhaben einem ersten Härtetest unterziehen. Stichwort Diva.

Glasner: "Ich hatte wohl die falschen Ideen"

Glasner hat es sich zum Ziel gesetzt, die Eintracht-DNA umzuschreiben. Es geht um den Aspekt, den seine Mannschaft unlängst beim 0:3 in Bochum mal wieder eindrucksvoll zur Schau stellte: Das zu selbstsichere, zuweilen auch etwas überhebliche Auftreten gegen vermeintlich schlechtere Teams. Die Diva vom Main eben. Regelmäßig folgen solche Spiele auf überzeugende Siege gegen Spitzenteams - im jüngsten Fall dem 2:0 über Tabellenführer Union Berlin. Nun ist Leverkusen in dieser Saison zwar kein Spitzenteam, es wäre aber gerne eines. Auf den umjubelten 5:1-Erfolg am Samstag folgt nun die Partie bei den Kickers. "Wir haben jetzt die Chance zu zeigen, dass wir schon einen Schritt weiter sind. Bisher ist es mir noch nicht gelungen, uns das abzugewöhnen. Ich hatte wohl die falschen Ideen. Ich mache mir aber viele Gedanken und hoffe, mir geht das Licht bald auf", erzählte Glasner. Seine Strategie in der Kommunikation hat der 48-Jährige schon geändert.

"Ich werde mit der besten Aufstellung spielen"

Vor dem Spiel in Bochum übermittelte der Trainer mit seinen gleich fünf Wechseln in der Startelf und der Systemumstellung seinen Spielern nämlich unterbewusst: Die Partie in der Königsklasse gegen London ist ohnehin viel wichtiger. Diese Einstellung spiegelte sich dann auch auf dem Rasen wider. Glasners Worte im Vorfeld des Pokalspiels klingen da ganz anders. "Ich werde mit der besten Aufstellung spielen. Es wäre der völlig falsche Ansatz, es als lästige Pflichtaufgabe oder als Spiel zum Testen zu betrachten", betonte der Fußball-Lehrer.

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Es ist völlig menschlich, dass die Eintracht-Kicker am Dienstagabend siegessicherer auf den Platz gehen, als sie es gegen gleichwertige Gegner in der der Liga oder im internationalen Geschäft tun. Doch Glasner vermied tunlichst, dieses Denken zu füttern. "Wir haben uns intensiv auf die Kickers vorbereitet - wie auf jeden Gegner. Da machen wir keinen Unterschied zur Champions League. Es liegt an uns, von Anfang an klarzustellen, dass wir nach Stuttgart fahren, um im Pokal zu überwintern", betonte der Österreicher. Der Trainer hat scheinbar aus seinem jüngsten Fehler gelernt. Ob die Mannschaft ihm in dieser Hinsicht folgt, wird der Dienstagabend zeigen.

In der Theorie wissen die Spieler, was zu tun ist. "Wir müssen für die Zukunft lernen, dass wir solche Spiele mit der gleichen Energie angehen müssen. Auch wenn es mal nicht schön aussieht. Dann müssen wir die gleiche Energie und die gleiche Aggressivität auf den Platz bringen", sagte Djibril Sow nach dem Sieg über die Werkself mit Blick auf das Pokalspiel.

Moritz Kreilinger

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