Der Trainer der Wolfsburgerinnen, Stephan Lerch, nahm nur fünf Tage nach dem 1:3 im Champions-League-Finale gegen Olympique Lyon insgesamt sieben Veränderungen vor: Nur Goeßling, Janssen, Engen und Huth fanden sich in der Startelf wieder. Natürlich musste in erster Linie der Abgang von Star-Spielerin Harder verkraftet werden.
Essens Coach Markus Högner wechselte im Vergleich zur Niederlage im wilden Pokalfinale gegen Wolfsburg (2:4 n.E.) vor zwei Monaten ebenfalls ordentlich durch: Nur Torhüterin Johannes, Anyomi, Feldkamp, Ostermeier, Senß und Klasen fanden sich im ersten Team wieder.
Ausgerechnet Oberdorf
Von Beginn an übernahmen die Wolfsburgerinnen die Kontrolle. Die erste bessere Gelegenheit hatte Bremer, die aber knapp vergab (9.). Auch die nächste Gelegenheit gehörte der Wolfsburgerin, doch nach einem Fehlpass vergab sie leichtfertig (14.). Wenig später war es aber soweit - die Double-Siegerinnen aus Wolfsburg erzielten das 1:0: Nach einer Ecke kam ausgerechnet die Ex-Essenerin Oberdorf im Getümmel an die Kugel und schob aus kurzer Distanz ein (16.).
In der Folge waren beide Teams vor allem auf Sicherheit bedacht. Essen versuchte fast ausschließlich durch Konter in die gefährliche Zone zu kommen, doch scheiterte ein ums andere mal. Wolfsburg wiederum schien es an Kraft zu fehlen. So dauerte es bis zur 39. Minute, bis die 500 Zuschauer wieder eine Großchance zu sehen bekamen: Bremer scheiterte abermals, diesmal an der stark reagierenden Johannes. Auf der Gegenseite klärte Goeßling bei einem durchaus vielversprechenden Konter der Gäste sehenswert (40.). Wolfsburg wäre am Ende fast mit einer 2:0-Führung in die Kabinen gegangen, doch Huth vergab knapp (41.).
Goeßling vom Punkt
Mit Beginn des zweiten Durchgangs spielte Wolfsburg wieder stark: Erst scheiterte Huth aus kurzer Distanz per Kopf (47.), wenig später fiel dann das 2:0. Nach einem Foul von der gerade einmal 16-jährigen Wamser an Wolter übernahm Wolfsburgs Goeßling Verantwortung und traf per Strafstoß zum 2:0 (49.). Danach verlor die Partie aber wieder an Tempo. Während Wolfsburg, das weiter das bessere Team war, nur noch vereinzelt in die gefährliche Zone eindrang, gelang Essen weiter wenig. So dauerte es bis zur ersten guten Torchance der Gäste 71 Minuten: Anyomi scheiterte aber an Kiedrzynek.
Beiden Seiten, vor allem der Heimmannschaft, war die Müdigkeit jedoch durchaus anzumerken. So entstanden im zweiten Durchgang nur wenige Großchancen. Kurz vor Schluss dann die Entscheidung: Die ehemalige Essenerin Oberdorf durfte mit ihren blutjungen 18 Jahren durch die Hintermannschaft spazieren, zum 3:0 einschieben und so ihren Doppelpack schnüren (84.).