Michael Köllner nahm in seiner Premiere als 1860-Coach eine Änderung zum 1:0 in Halle vor der Länderspielpause vor und brachte Böhnlein für Berzel (Bank).
Köllners Pendant Sebastian Hoeneß wechselte ebenfalls einmal personell gegenüber dem 2:1 gegen Magdeburg: Cuisance ersetzte Rochelt (Bank).
Köllner hatte seine Elf extrem feurig eingestellt: In den ersten Minuten pressten die Löwen auf dem gesamten Platz, gingen aggressiv in die direkten Duelle und eroberten viele Bälle in der Hälfte der Bayern. Dieses Mittel zeigte durchaus Wirkung, die FCB-Reserve kam überhaupt nicht zur Entfaltung. Wenn die Löwen dann im Ballbesitz waren, wurden die Angriffsaktionen nicht präzise genug ausgespielt.
Wriedt eiskalt vom Punkt
Nach zehn Minuten zogen sich die Löwen bis zur Mittellinie zurück und erholten sich etwas vom extrem intensiven Pressing. Dadurch kamen die Bayern besser in die Partie, verzeichneten immer längere Ballbesitzphasen und Passstafetten. Der erste nennenswerte Abschluss erfolgte dennoch nach einem ruhenden Ball, Cuisance probierte es aus 30 Metern direkt (19.). Sechs Minuten später ging Köhn ins Eins-gegen-eins mit Willsch und provozierte dessen Grätsche auf der Strafraumgrenze. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus zeigte auf den Punkt, und Wriedt ließ Hiller mit seinem präzisen Elfmeter keine Chance (27.).
Die Bayern wurden immer besser und kamen durch Singh und Richards zu einer Doppelchance (32.), der Neuseeländer verfehlte das Tor auch in der 38. Minute nur knapp. Während vor den Toren nicht viel passierte, ging es zwischen den Strafräumen ordentlich zur Sache. Beinahe jeder Freistoßpfiff zog Diskussionen auf beiden Seiten nach sich, Steinhaus war viel mit Schlichten und Vermitteln beschäftigt. Den Löwen fehlte weitgehend die zündende Idee nach vorne, Mölders hing als Einzelkämpfer in der Luft. Daher ging die Pausenführung für die FCB-Reserve in Ordnung.
3. Liga, 16. Spieltag
Erneut erwischten die Löwen den besseren Start, nun wurden sie auch im Torabschluss konsequenter: Erst prüfte Mölders Früchtl mit dem Kopf (47.), dann nickte Erdmann den Ball an den Querbalken (48.). Die Bayern waren gewarnt, agierten aber etwas zu sorglos: Feldhahn und Mai ließen Mölders gewähren, der aus 13 Metern zu zentral abschloss und die nächste dicke Chance ausließ (53.).
Dressel lässt die Löwen jubeln
Der TSV war plötzlich wieder die bessere, aktivere Mannschaft. Spätestens nach Mölders nächster Chance (61.) drängte sich jedoch das Thema Chancenverwertung auf. In der 68. Minute durften sie dann doch jubeln: Lex hatte Dressel per Flanke bedient, der das Leder im zweiten Versuch im Tor unterbrachte - der verdiente Ausgleich.
Im Anschluss beruhigte sich das Geschehen etwas. Der TSV ging nicht mehr mit vollem Risiko auf den Siegtreffer, war dennoch weiterhin das bessere Team. Die Bayern wirkten beeindruckt und müde, es kam kaum noch etwas nach vorne von der Hoeneß-Elf. Weil der eingewechselte Owusu mit seinem Kopfball an Früchtl scheiterte (81.) und auf der Gegenseite Köhn bei einem direkten Freistoß seinen Meister in Hiller fand (90.+3), blieb es beim 1:1.
1860 München gastiert am Sonntag (14 Uhr) in Unterhaching. Für Bayerns Zweitvertretung geht es bereits am Freitag (19 Uhr) gegen Jena weiter.