Mannheims Coach Bernhard Trares sah keinen Grund für Veränderungen und schickte dieselbe Elf wie beim 1:1 in Magdeburg auf den Platz.
1860 Münchens Trainer Daniel Bierofka wechselte im Vergleich zum 3:0 gegen Zwickau einmal: Kapitän Weber kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück in die Innenverteidigung, Berzel blieb dafür auf der Bank.
Hohes Tempo, doch nur Bekiroglu wird gefährlich
Spielerisch entwickelte sich von Beginn an ein interessantes, wenngleich nicht gerade chancenreiches Duell. Beide Teams agierten mit viel Leidenschaft und Tempo, vor dem Tor fehlten aber bis auf Bekiroglus Distanzschuss (9.) lange die zwingenden Aktionen.
Die Löwen blieben in der Folge optisch überlegen und etwas aktiver, allerdings hatten die Gäste ein großes Problem: Gegen die konzentriert verteidigenden Mannheimer gingen dem Mittelfeld um Wein & Co. die zündenden Ideen ab. Münchens Torjäger Mölders hing über weite Strecken in der Luft.
Korte und Deville machen Dampf - Schultz trifft
Ohne den allzu großen Respekt ging es der SV Waldhof an: Bei Ballgewinn schaltete der Aufsteiger schnell um, gerade Korte und Deville sorgten über die linke Offensivseite für Betrieb. Doch auch die Gastgeber hatten im letzten Drittel sichtliche Schwierigkeiten. So musste eben ein Standard helfen: Von der Gästedefensive sträflich alleine gelassen, köpfte Schultz zum umjubelten 1:0 ein (32.).
3.Liga, 4. Spieltag
Der Führungstreffer sollte Mannheim Auftrieb geben. Jedoch galt es zunächst noch eine Münchner Doppelchance zu überstehen. Zunächst wurde Mölders Schuss geblockt und dann verzog Kindsvater trotz bester Schussposition aus zehn Metern (34.). Im Anschluss marschierte die Trares-Elf fast pausenlos Richtung gegnerisches Tor, die Löwen bekamen nun kaum noch Zugriff. Da aber wie bei Marx' Versuch die Präzision fehlte (37.), ging es mit dem 1:0 in die Katakomben.
Frustriert: Hendrik Bonmann und der TSV 1860 München kassierten in Mannheim vier Gegentreffer. imago images
Mannheim marschiert und marschiert
Der zweite Durchgang begann direkt mit einem Paukenschlag: Deville hatte sich über rechts in den Strafraum gedribbelt und perfekt für Sulejmani serviert. Dessen Versuch parierte Münchens Schlussmann noch, doch bei Kortes Nachschuss war Bonmann dann geschlagen - 2:0 (48.). Im Anschluss sollte sich für die 14.221 Zuschauer vor allem ein Bild eröffnen: das eines wild gestikulierenden Löwen-Keepers. Von seinen Vorderleuten weitestgehend alleine gelassen, musste Bonmann mitansehen wie Korte gegen eine völlig unsortierte Defensive zum 3:0 einschieben konnte (53.). Auch in der Folge blieben die Münchner ihren zahlreich mitgereisten Fans fast alles schuldig. Einzig Bekiroglus Pfostenschuss sorgte für Gefahr (56.).
Diring gelingt, was Korte verwehrt bleibt
Lust und Energie versprühten weiterhin nur die Mannheimer. Was Korte (65.,85. und 88.) verwehrt bleiben sollte, gelang dann Diring. Beim 4:0 gewährte die Münchner Hintermannschaft erneut nur Begleitschutz, Diring versenkte sehenswert aus 18 Metern per Schlenzer zum Endstand (89).
Für Mannheim, das nach 16 Jahren wieder einen Sieg im deutschen Profi-Fußball feiern durfte, geht es am Sonntag (15:30 Uhr) im DFB-Pokal weiter. Dann empfängt Waldhof Eintracht Frankfurt. Eine Woche später steht dann wieder Drittliga-Fußball auf dem Programm: Mannheim gastiert am Sonntag, den 18. August (14 Uhr) in Jena. Für die Münchner Löwen, die nicht im DFB-Pokal stehen, geht es einen Tag früher (14 Uhr) gegen Meppen weiter.