Bei den Spurs standen mit Verthongen, Rose, Winks und Lamela immerhin vier Spieler, die beim 1:0 gegen Real starteten, erneut in der Startelf. Nichtsdestotrotz bot Tottenham-Coach Mauricio Pochettino noch immer eine durchaus namhafte Startelf auf - mit Akteuren wie Alli, Davinson Sanchez, Lucas Moura oder Weltmeister Lloris, die am Dienstag zum Start noch auf der Bank gesessen hatten.
Im Vergleich zum 6:1 gegen Fenerbahce tauschte Niko Kovac dagegen gleich auf neun Positionen, einzig Neuer und Süle standen erneut in der Startelf. Gnabry (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und Javi Martinez (bekam am Dienstag einen Schlag ab) standen ebenso wenig im Kader wie Kimmich und Goretzka aus Gründen der Leistungssteuerung.
Lamela vollstreckt - Singh zielt knapp vorbei
Die Spurs erwischten den besseren Start in die Partie. Lucas Moura zwang Neuer in der 6. Minute zu einer Parade. Nach gut zehn Minuten aber kam die junge Münchner Mannschaft besser ins Spiel und war erkennbar um Offensive bemüht. Dennoch ging Tottenham in der 19. Minute in Führung. Nkoudou bereitete links vor, am rechten Pfosten vollstreckte Lamela aus kurzer Distanz.
In der Folge gelang es den Bayern gegen nun abwartendere Engländer immer wieder, zu Halbchancen zu kommen. Im offensiven Zentrum war für Arp & Co. jedoch nahezu kein Durchkommen. Erst in den Schlussminuten der ersten Hälfte zielte der agile Singh vom Strafraumrand nur haarscharf am rechten Toreck vorbei - es war die beste Chance für den Rekordmeister in den ersten 45 Minuten.
Arp und Davies egalisieren - Coman geht angeschlagen raus
Nach dem Seitenwechsel begann das große Wechseln, bei den Spurs tauschte Pochettino gleich neunmal, Kovac dagegen wechselte jeweils dreimal in der 46., 60. und 70. Minute. Obwohl die Münchner zunächst wieder mehr Spielanteile für sich verbuchen konnten, gelang Eriksen nach Ablage von Kane in der 59. Minute das 2:0 für Tottenham. Doch die Antwort der Münchner folgte prompt: Davies schickte Arp Richtung Tor steil und der Ex-Hamburger überwand Keeper Gazzaniga mit einem nicht allzu platzierten Schuss (61.).
Ging wenige Minuten nach seiner Einwechslung angeschlagen vom Feld: Kingsley Coman (Mi.). imago images
Verstärkt durch eine ganze Reihe von Stammkräften - Lewandowski, Müller und Coman kamen in der 70. Minute ins Spiel - drängte der FCB nun auf den Ausgleich. Schrecksekunde dann allerdings zunächst in der 73. Minute: Nach Foul von Foyth, bei dem der Argentinier ihn unglücklich mit den Stollen am Knie erwischte, wurde Coman in der 76. Minute schon wieder ausgetauscht. "Ich glaube, dass es nicht so schlimm ist. Wir hoffen, dass er die nächsten Tage wieder mit dabei ist. Wir hatten die Situation schon im letzten Jahr im ersten Bundesligaspiel gegen Hoffenheim, wo er sich schwer verletzt hat. Wir haben die Befürchtung gehabt, dass es wieder etwas sein könnte", gab Coach Kovac nach der Partie leichte Entwarnung.
Wenige Minuten nach der Situation stand es dennoch 2:2: Nach Querpass von Müller traf Davies mit einem Distanzschuss akkurat ins rechte Toreck (82.). So musste schließlich das Elfmeterschießen direkt nach Ende der regulären Spielzeit entscheiden. In diesem parierten zunächst Gazzaniga (gegen Alaba) und Ulreich (gegen Eriksen) früh, ehe Boateng letztlich mit dem 14. Elfmeter auch an Gazzaniga scheiterte.
Bereits am Samstag (20.30 Uhr) tritt Double-Sieger FC Bayern im ersten Pflichtspiel der Saison 2019/20 im Supercup bei Borussia Dortmund an.