Eintracht-Coach Adi Hütter nahm nach dem 3:2-Last-Minute-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim zwei personelle Wechsel vor: Jovic begann für Rebic (Knie verdreht), Gelson Fernandes ersetzte nach überstandenden muskulären Problemen Touré.
Inter-Trainer Luciano Spalletti musste im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Cagliari Calcio einmal umstellen: Borja Valero begann für den verletzten Nainggolan.
Es sollte der nächste Akt der Frankfurter Europa-Festspiele werden. Eine riesige Euphorie hatte die Eintracht durch die bisherige Europa-League-Saison bis zum Achtelfinale getragen, die Choreographie der Fans vor dem Anpfiff suchte ihresgleichen. Doch es kam anders, als sich alle SGE-Fans erhofft hatten: Inter agierte stark im Verbund und abgeklärt, setzte seinen Matchplan durch und hatte Feldvorteile. Die Eintracht kam zu Beginn kaum einmal zur offensiven Entfaltung, Jovic und Gacinovic verbuchten dennoch erste Halbchancen (15., 16.).
Trapp rettet für die Kollegen
Die defensiven Außenbahnen bereiteten den Hessen Kopfschmerzen. Rechts bei Inter machte Politano mächtig Betrieb, auf der linken Seite kam Perisic mehrfach in den Rücken der Abwehr. Bis zur 21. Minute wurde Inter allerdings nicht zwingend - dann entschied Schiedsrichter William Collum auf Elfmeter, Gelson Fernandes hatte Martinez leicht getroffen. Trapp vereitelte den Schuss von Brozovic stark und bereinigte auch Skriniars Versuch mit der Hacke nach der anschließenden Ecke (22.).
Frankfurt hatte deutlich weniger Ballbesitz, bekam die individuell starken und körperlich präsenten Italiener nur schwerlich unter Kontrolle und wurde nur über links gefährlich: Jovic vergab aus der Drehung (30.), dann traf Kostic bei seiner Hereingabe die falsche Entscheidung (45.). Auf der Gegenseite verpasste Vecino nach einem feinen Spielzug die Führung (40.), folgerichtig ging es torlos in die Pause.
Achtelfinal-Hinspiele der Europa League
Im zweiten Abschnitt ergab sich zunächst ein völlig anderes Bild: Frankfurt überraschte Inter mit massiver Offensivwucht, erspielte sich Chance um Chance, belohnte sich aber nicht: Da Costas Kopfballtreffer zählte wegen Hallers Abseitsstellung zu Recht nicht (51.), kurz darauf ging Haller nach einem Zweikampf mit d'Ambrosio im Strafraum zu Boden. Hasebe und Hütter forderten vehement einen Elfmeter, der Trainer kickte gar eine Trinkflasche durch die Gegend - und wurde dafür auf die Tribüne geschickt (54.).
Hintereggers Hundertprozentige
In der Folge beruhigte sich das Geschehen wieder etwas. Frankfurt richtete sich Mitte des zweiten Durchgangs neu aus, der Sturmlauf wich einem etwas kontrollierteren Auftreten. Dennoch blieben die Hessen dominant und torgefährlich: Kostics Flanke fiel am zweiten Pfosten herunter, dort hatte niemand bei den Gästen den mitgelaufenen Hinteregger auf der Rechnung. Doch der drückte den Ball aus sechs Metern links vorbei (70.).
Mit zunehmender Spieldauer verfestigte sich der Eindruck, dass von Inter nichts mehr kommt. Die Eintracht hingegen spielte weiter kontrolliert auf das Tor der Nerazzurri. Gerade in der Schlussphase wurde es noch einmal brenzlig für die Gäste, doch Paciencia (87.), Jovic (87.) und Gacinovic (89.) gaben ihren Versuchen nicht genügend Präzision mit auf den Weg. Dann war das torlose Remis amtlich.
Ehe das Rückspiel am nächsten Donnerstag (21 Uhr) in Mailand ansteht, trifft die Eintracht am Montag (20.30 Uhr) auf Fortuna Düsseldorf. Inter hat tags zuvor (15 Uhr) SPAL Ferrara zu Gast. Das Viertelfinale der Europa League wird am 15. März (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Nyon ausgelost.