Deutschlands Coach Stefan Kuntz änderte sein Team im Vergleich zum 2:0 in Bosnien-Herzegowina auf zwei Positionen: Nmecha und Geiger starteten für Handwerker und Özcan, die beide auf der Bank Platz nahmen.
Belgiens Trainer Johan Walem brachte nach dem 4:1 gegen Moldawien drei Neue in der Startelf: Sambi Lokonga, Saelemaekers und Bushiri ersetzten Dewaele (Bank) sowie Antonucci und Faes (beide nicht im Kader).
Die deutsche U-21-Nationalmannschaft drückte dem Spiel bereits in den Anfangsminuten ihren Stempel auf, spielte schnörkellos nach vorne. Aber auch Belgien legte ein ungemeines Tempo an den Tag und kam zunächst durch einen starken Konter zu einem brandgefährlichen Abschluss. Openda schoss das Leder an das Außennetz des DFB-Gehäuses (3.). Die deutsche Auswahl spielte munter weiter und verbuchte ihre erste Großchance rund zehn Minuten später, als Eggestein nach starker Passstafette am langen Pfosten zum Abschluss kam, aber an Belgien-Keeper Svilar scheiterte (14.).
Vanheusden tunnelt Schubert zur Führung
Belgien wurde stärker und kam durch blitzschnelles Umschaltspiel, das durch - teilweise gravierende Fehler - der Deutschen im Zentrum ermöglicht wurde, zu einigen zwingenden Abschlüssen. Einer davon führte in der 26. Minute zum 0:1. Vanheusden vollendete einen Konter, der aus einem Hack-Fehlpass im Zentrum entstand, mit einem Schuss durch die Beine von Schalke-Schlussmann Schubert. Die Roten Teufel ließen nicht nach. Deutschland hatte Glück, dass es vorerst beim knappen Rückstand blieb.
Amuzu wuchtete das Leder mit einem sehenswerten Distanzschuss an den rechten Pfosten und daraufhin zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt - Schlotterbeck hatte Bataille zu Fall gebracht (32.). Belgiens Kapitän und 1:0-Torschütze Vanheusden trat an und touchierte mit seinem Flachschuss den linken Außenpfosten - Glück für die deutsche U 21.
Schlotterbeck egalisiert überraschend
Belgien ließ die Riesenchance auf das 2:0 liegen und musste dann - inmitten einer Drangphase - den durchaus überraschenden Ausgleich hinnehmen. Geiger führte einen Freistoß schnell aus, spielte den flachen Steilpass in den Sechzehner und fand Schlotterbeck. Der Freiburger Verteidiger setzte sich zunächst gegen Vanheusden durch und arbeitete das Leder dann gegen den belgischen Kapitän und Keeper Svilar über die Linie - Ausgleich (38.). Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Belgien ging kurz vor der Halbzeit erneut in Führung - und das viel zu einfach. Ein Querpass von Bataille rauschte an nahezu der gesamten deutschen Abwehr vorbei und wurde letztlich von Openda, der sich von Kilian gelöst hatte, über die Linie gedrückt (43.).
Nach dem Wiederanpfiff drängte die deutsche U 21, hatte aber weiter Probleme mit dem belgischen Umschaltspiel und lief in gefährliche Konter. Amuzu scheiterte mit einem satten Schuss an Schubert (48.), Openda vertändelte in aussichtsreicher Schussposition (60.). Zehn Minuten später klappte es dann allerdings, die Roten Teufel stellten auf 3:1. Belgien schaltete nach einer deutschen Ecke schnell um und brachte den Ball in die Spitze. Openda forcierte einen Fehler von Janelt, schnappte sich das Leder und ließ Schubert im deutschen Kasten keine Chance (70.).
Aches Treffer kommt zu spät
Die Mannschaft von Stefan Kuntz warf alles nach vorne, konnte aber nicht wirklich für Gefahr sorgen. Kuntz nahm zwei Wechsel vor, die sich bezahlt machen sollten. Ache gelang zwei Minuten nach seiner Einwechslung der Anschluss. Der Joker beförderte das Spielgerät mit dem Oberschenkel über die Linie, nachdem der Ball durch den Fünf-Meter-Raum der Belgier geflippert war (81.). In der Schlussphase versuchte es die deutsche U 21 auf Biegen und Brechen, konnte aber nicht mehr egalisieren. Somit musste Deutschland vor heimischem Publikum die erste Niederlage in der EM-Qualifikation hinnehmen.