Bundestrainer Coach Joachim Löw veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:0 in Estland gleich auf sieben Positionen - nicht zuletzt aus Verletzungsgründen: Statt Can (Rot-Sperre), den verletzten beziehungsweise angeschlagenen Süle, Halstenberg, Havertz und Reus sowie Brandt und Waldschmidt (beide Bank) begannen Ginter, Koch, Schulz, Kroos, Goretzka, Werner und Gnabry.
Weißrusslands Trainer Mikhail Markhel nahm nach dem 1:2 gegen Niederlande drei Wechsel vor: Veretilo, Yablonski und Bakhar spielten für Matveichik, Maevski und Nekhaychik von Beginn an.
Ginters Traumtor folgt auf Neuers Glanzparade
Erwartungsgemäß übernahm das deutsche Team von Beginn an die Initiative. Trotz der spielerischen Überlegenheit blieben hochkarätige Gelegenheiten zunächst Mangelware, während Kovalev in der 9. Minute plötzlich im Strafraum vor Neuer frei auftauchte, aber am Keeper scheiterte. Allerdings war die Fahne des Assistenten wegen möglicher Abseitsstellung des Mittelfeldspielers nach oben gegangen. Eine knappe Entscheidung. Das deutsche Team wurde anschließend gefährlicher. Einen noch abgefälschten Ginter-Schuss entschärfte Keeper Gutor (15.). Kurz darauf verpasste Gnabry am Fünfmeterraum nach Werner-Vorarbeit knapp (16.). Ein Schuss vom Kroos landete am Außennetz (20.).
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb das deutsche Team drückend überlegen, doch es fehlte immer wieder die letzte Präzision beim finalen Zuspiel. So wurde es erst in der Schlussphase der ersten Hälfte noch einmal turbulent. In der 40. Minute musste Neuer einen Schuss der bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getretenen Weißrussen von Stasevich im Flug entschärfen. Fast im Gegenzug fiel das 1:0 für Deutschland, dass der aufgerückte Ginter nach Vorarbeit von Gnabry sehenswert per Absatz erzielte. Der Gladbacher stand beim Zuspiel indes knapp im Abseits, da in der EM-Qualifikation allerdings kein VAR zum Einsatz kommt, zählte der Treffer (42.). So ging es mit einer unter dem Strich verdienten Führung für die DFB-Elf in die Halbzeit.
Goretzka und Kroos erhöhen - Neuer hält Elfmeter
Nach der Pause kam das deutsche Team schwungvoll aus der Kabine. Nach einem Eckball von Kroos ließ Ginter im Strafraum clever durch für Goretzka, der per Direktabnahme ins linke Toreck vollstreckte (49.). Nachdem Gutor einen Schuss von Werner wenig später noch parieren konnte (53.), war der Keeper kurz darauf machtlos: Nach Balleroberung und anschließendem Querpass von Ginter traf Kroos aus zentraler Position vom Strafraumrand akkurat ins rechte Toreck - 3:0 (55.). Allerdings: Beim Schuss vom Kroos, der mit seinem 95. Länderspieleinsatz mit Karl-Heinz Rummenigge und Sepp Maier gleichzog, befand sich Werner nahe der Schussbahn in Abseitsstellung.
Nach dem dritten Treffer schaltete die DFB-Elf einen Gang zurück und überließ den Weißrussen mehr Spielanteile. Dragun verfehlte das Tor nach einem Konter per Kopf nur ganz knapp (69.). Sogar noch näher kamen die Osteuropäer dem ersten Treffer in der 75. Minute: Nach Foul von Koch an Nekhaychik parierte Neuer den fälligen Strafstoß von Stasevich jedoch gekonnt. Den Schlusspunkt setzte schließlich erneut Kroos, der nach den Stationen Brandt und Gündogan im Strafraum zwei Gegenspieler versetzte und zum 4:0 einschob (83.). Eine Schrecksekunde dann noch, bevor die EM-Qualifikation mit dem Schlusspfiff endgültig perfekt war: Joker Waldschmidt und Gutor prallten im Strafraum wuchtig zusammen, sodass der Freiburger angeschlagen für Rudy prompt wieder ausgetauscht wurde (90.+1).
Deutschland empfängt am finalen 10. Spieltag in der Gruppe C am Dienstag (20.45 Uhr) Nordirland. Weißrussland bestreitet seine letzte Partie am Dienstag (18 Uhr) in Montenegro.