Weißrusslands Nationaltrainer Mikhail Markhel veränderte seine Startelf nach dem 0:0 gegen Estland auf fünf Positionen: Naumov, Veretilo, Kovalev, Bakhar und Laptev begannen für Politevich, Matveichik, Maevski, Savitsky und Skavysh (alle fünf Bank).
Niederlandes Coach Ronald Koemann nahm nach dem 3:1 gegen Nordirland vier Veränderungen vor: Veltman, van de Beek, Promes und Malen ersetzten Dumfries, de Roon, Babel (alle drei Bank) sowie Torjäger Depay, der aufgrund von Oberschenkelproblemen passen musste.
Die Abwesenheit von Offensivmotor Depay hat sich phasenweise deutlich bemerkbar gemacht. Was das Erzielen von Toren angeht, hat er allerdings einen würdigen Ersatz gefunden: Wijnaldum. Der offensive Mittelfeldspieler des FC Liverpool erzielte beide Treffer für Oranje und sicherte die wichtigen drei Punkte im Kampf um die ersten beiden Plätze in der Gruppe C.
Wijnaldum knackt das Bollwerk
Der haushohe Favorit aus den Niederlanden übernahm vom Anstoß weg das Spielgeschehen und hatte viel Ballbesitz. Weißrussland stand sehr tief, übte wenig Druck auf den Ballführenden aus und lauerte auf blitzartige Konter. Über lange Zeit funktionierte keiner der beiden Ansätze. Oranje versuchte Anlauf für Anlauf, die Lücke im Abwehr-Bollwerk zu finden. Mit der Zeit gelang es der Elftal immer häufiger, den Abwehrriegel zu überwinden und sich hochkarätige Chancen zu erarbeiten. In der 32. Minute belohnte sich Holland für die aufgewendete Energie und ging mit 1:0 in Führung. Wijnaldum löste sich von seinem Gegenspieler Martynovich und nickte nach starker Flanke von Promes ein.
Rund vier Minuten vor der Halbzeit gelang es Oranje dank einer starken Einzelaktion, auf 2:0 zu erhöhen. Wijnaldum hämmerte das Spielgerät von außerhalb des Strafraums oben rechts in den Winkel und markierte seinen zweiten Treffer des Abends (41.). Die Hausherren kamen über schnelles Umschaltspiel zwar auch vereinzelt zu verheißungsvollen Ansätzen, jedoch war zumeist bei Hollands Defensive Endstation. Die beste Möglichkeit bot sich Laptev, der mit seinem ersten Schuss an de Ligt hängen blieb und den Nachschuss weit neben das Tor setzte (27.).
Draguns Treffer reicht nicht
Im zweiten Durchgang waren die Weißrussen aufgrund des Zwei-Tore-Rückstands etwas offensiver ausgerichtet und arbeiteten aktiv auf Torchancen hin - mit Erfolg. Bereits acht Minuten nach Wiederanpfiff kam Dragun im Rücken von van Dijk zum Kopfball und nickte zum 1:2-Anschluss ein (53.). Es war Weißrusslands erster Treffer vor heimischer Kulisse seit vier Partien. Durch das Erfolgserlebnis erlangten die Hausherren etwas Aufschwung und drängten auf den Ausgleich. Allerdings verpassten Stasevich (60.) und Dragun (66.) ihre Chancen. Oranje hatte durch Luuk de Jong (76.) und Malen (80.) die Gelegenheit, vorzeitig alles klar zu machen, jedoch hatte Schlussmann Gutor etwas dagegen. Letztlich reichte Holland aber auch die dünne 2:1-Führung für drei Punkte.
Weißrussland gastiert am 9. Spieltag der EM-Quali (Sa, 16.11.19, 20.45 Uhr) in Deutschland. Für die Niederlande geht es zur selben Zeit in Nordirland weiter.