Obwohl England das 1000. Match einer bewegten Länderspielhistorie mit vielen ehemaligen Spielern (unter anderem einigen Weltmeistern von 1966) in Wembley beging, war die Stimmung bei den Three Lions zuletzt angespannt. Sterling hatte Gomez bei einer Auseinandersetzung in der Team-Kantine eine Schürfwunde an der Wange zugefügt, der City-Stürmer wurde daraufhin für die Partie suspendiert.
Für ihn stand Dortmunds Jadon Sancho trotz früher Auswechslung im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern in der Startformation. Die weiteren Änderungen im Vergleich zum 6:0 gegen Bulgarien: Für Barkley, Henderson, Mings und Trippier begannen Mount, Oxlade-Chamberlain, Stones und Alexander-Arnold.
Dreierpack Kane: Montenegro völlig chancenlos
Dass die längst ausgeschiedenen Montenegriner den Engländern zum Jubeltag nicht in den Tee spucken würden, war schnell klar. Die Three Lions dominierten nach Belieben, Oxlade-Chamberlain eröffnete mit einem satten Abschluss auf Vorarbeit von Chilwell in der 11. Minute den Torreigen. Auch bei den beiden folgenden Treffern hieß der Vorbereiter Chilwell - und der Torschütze jeweils Kane: Englands Kapitän stellte seine Kopfballhoheit zunächst nach einer Freistoßflanke (18.) und wenig später nach einer Ecke des Linksverteidigers (24.) unter Beweis.
Auch Pickford wird gefeiert
Montenegros Torhüter Mijatovic verdiente sich eine ordentliche Portion Mitleid: Der Schlussmann wurde von seinen Vorderleuten weitgehend im Stich gelassen, verhinderte gegen Mount (14.) und Rashford (18.) sogar noch Schlimmeres. Auch gegen einen Kopfball des aufgerückten Maguire parierte Mijatovic stark, gegen Rashfords Nachschuss war er aber chancenlos - 4:0 nach gerade mal einer halben Stunde. Den Halbzeitstand markierte dann erneut Kane in echter Torjägermanier nach Flanke von Alexander-Arnold - es war bereits der elfte Treffer des Mittelstürmers im siebten Qualifikationsspiel (37.).
Passend zur englischen Feierlaune durften sich aber nicht nur die Offensivkräfte auszeichnen: Pickford verdiente sich mit zwei Glanztaten gegen Simic (27.) und Beqiraj (40.) jeweils Sonderapplaus der Wembley-Kulisse.
Premieren für Maddison und Abraham
Im zweiten Abschnitt schaltete England zwei Gänge nach unten und agierte bei weitem nicht mehr so schnell und zielstrebig wie vor dem Seitenwechsel. Das erste Highlight im zweiten Durchgang gehörte daher Maddison, der mit seiner Einwechslung für Oxlade-Chamberlain sein Länderspieldebüt feierte und im 1000. Spiel Nationalspieler Nr. 1245 der englischen Verbandshistorie wurde (56.).
Doch auch Torerfolge durften in Wembley noch zweimal bejubelt werden: Zunächst bugsierte Montenegros Verteidiger Sofranac einen Schuss von Mount ins eigene Tor (66.), dann markierte der gemeinsam mit Maddison eingewechselte Abraham auf Vorlage von Sancho seinen ersten Länderspieltreffer - und gleichzeitig den 7:0-Endstand (84.).
Den Three Lions ist die EM-Teilnahme damit nicht mehr zu nehmen, England ist zum zehnten Mal für das Kontinentalturnier qualifiziert - und steht dazu als Gruppensieger fest. Als Zweiter der Gruppe A folgt Tschechien den Engländern zur EM.