Leipzigs Trainer Ralf Rangnick rotierte nach dem 3:2-Heimsieg gegen Hannover gleich auf sieben Positionen: Statt Gulacsi, Orban, Demme, Forsberg, Poulsen (alle Bank) sowie Saracchi und Werner (beide muskuläre Probleme) begannen Mvogo, Laimer, Upamecano, Sabitzer, Matheus Cunha, Augustin und Bruma.
Salzburgs Trainer Marco Rose nahm im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg in St. Pölten dagegen nur einen Wechsel vor: Rechts in der Abwehrreihe spielte Lainer statt Todorovic (Bank).
Salzburg schockt die Sachsen
Beide Mannschaften begegneten sich in einem identischen 4-4-2-System mit einer Mittelfeldraute. Doch es gab einen großen Unterschied: Während Leipzig zögerlich agierte, setzten die Salzburger die Hausherren von Beginn an mit kollektivem Pressing früh unter Druck. Dies schmeckte den Sachsen wenig - auch wenn Laimer mit einem abgefälschten Schuss die erste kleinere Gelegenheit des Spiels hatte (8.). Kurz darauf hatte Leipzig jedoch auf der Gegenseite viel Glück, dass der schwedische Referee Andreas Ekberg nach einem Rempler von Upamecano an Yabo, der frei vor Mvogo aufgetaucht wäre, weiterspielen ließ (9.).
Gruppe B, 1. Spieltag
Nachdem Kampl für die Rangnick-Elf mit einem Distanzschuss die einzig klare Schusschance der ersten Hälfte gehabt hatte (18.), legte Ilsanker den Gästen die Führung auf: Nach einem völlig verunglückten Rückpass tauchte Dabbur am Strafraumrand auf. Upamecano spitzelte dem Israeli den Ball zwar zunächst vom Fuß, zwang damit jedoch Keeper Mvogo zum Eingreifen, dessen Abwehr wieder Dabbur ins Spiel brachte. Per Kopf vollstreckte der Angreifer zum 1:0 für Salzburg (20.). Damit noch nicht genug: Gegen die verunsicherten Leipziger konterte Salzburg eiskalt. Ulmer bediente Haidara im Fünfmeterraum, der nur noch einschieben musste (23.).
Bis zur Pause änderte sich wenig am Spielverlauf. Leipzig fehlten die Ideen, Salzburg lauerte darauf, bei Balleroberung blitzschnell auf Offensive umzuschalten. Mit Pfiffen aufgrund der dürftigen Vorstellung ihrer Mannschaft verabschiedeten Teile des Leipziger Publikums ihr Team in die Kabine.
Ulmers Patzer bringt Leipzig zurück ins Spiel
Auch Rangnick hatte offenbar genug gesehen, denn mit Mukiele und dem Sturmduo Bruma und Augustin nahm der Coach gleich drei Spieler aus seiner Elf. Mit Wiederbeginn standen Poulsen, Demme und Halstenberg (erstmals nach langer Verletzungspause) auf dem Feld. Damit einher ging eine taktische Umstellung auf eine Dreierkette in der Defensive mit Ilsanker in der Mitte.
Doch von einer besseren Spielanlage war auch danach kaum etwas zu sehen. Salzburg verteidigte clever und konterte mehrfach gefährlich. So traf Dabbur nach leichtem Ballverlust der Hausherren den Außenpfosten (55.). Zehn Minuten später zielte der agile Wolf mit einem wuchtigen Aufsetzer nur knapp vorbei (65.). Doch statt 0:3 stand es wenig später plötzlich 1:2: Eine ungenaue Flanke von Demme machte Ulmer mit einer verunglückten Annahme für Laimer scharf, der so halbrechts im Strafraum auf Walke zustürmen und mit Hilfe des linken Innenpfostens einschießen konnte (70.).
Joker Gulbrandsen veredelt
Salzburg versuchte sofort zu antworten, Dabbur zwang Mvogo zu einer Parade (72.). Erst gut zehn Minuten vor dem Ende erhöhten die Sachsen noch einmal die Schlagzahl. Einen Schlenzer von Matheus Cunha wehrte Walke zur Seite ab (80.). Doch zwei Minuten später köpfte Poulsen nach Vorarbeit von Halstenberg und Kampl aus fünf Metern wuchtig zum Ausgleich ein (82.). Salzburg indes gab sich weder geschlagen, noch mit einem möglichen Remis zufrieden. Ein sehenswerter Angriff über Joker Junuzovic und Wolf brachte mit Gulbrandsen einen weiteren Joker ins Spiel. Der Norweger behielt frei vor Mvogo die Nerven und schob abgeklärt zum 3:2 ein - letztlich auch der Siegtreffer (89.).
Leipzig spielt am Sonntag (18 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Salzburg empfängt am selben Tag (17 Uhr) Rapid Wien. In der Europa League geht es für beide Teams am Donnerstag, 4. Oktober (18.55 Uhr), weiter. Leipzig spielt dann in Trondheim. Salzburg empfängt zur gleichen Zeit Celtic.