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171 Juventus-Fans mit Stadion-Zutrittsverboten belegt

Nach rassistischen Gesängen gegen Lukaku

171 Juventus-Fans mit Stadion-Zutrittsverboten belegt

Vorfall Anfang April: Romelu Lukaku wurde in Turin rassistisch beleidigt.

Vorfall Anfang April: Romelu Lukaku wurde in Turin rassistisch beleidigt. imago images

Das Coppa-Halbfinale zwischen Juventus Turin und Inter Mailand am 4. April hallt noch immer nach. Beim 1:1 zwischen dem Europa-League- und dem Champions-League-Halbfinalisten war es unter anderem zu rassistischen Anfeindungen gegen Inter-Stürmer Romelu Lukaku gekommen.

Coppa italia, Halbfinale

Ein Umstand, der nicht folgenlos bleibt: Wie die Turnier Polizei am Montag mitteilte, wurden gegen insgesamt 171 Anhänger von Juventus Stadion-Zutrittsverbote verhängt. 250 Personen sollen Lukaku insgesamt rassistisch beleidigt haben, 171 von diesen konnten bereits identifiziert werden. Ein Teil dieser Gruppe soll auch den Juve-Ultras angehören. Die Untersuchungen seien noch nicht vollständig abgeschlossen, wie die Polizei bekanntgab. Mit einer Geldstrafe wurden die 171 Anhänger ebenfalls bereits belegt.

Beim Hinspiel in der Coppa hatte Lukaku in der fünften Minute der Nachspielzeit per Elfmeter für den wichtigen Ausgleich der Nerazzurri gesorgt, anschließend jubelte der Belgier mit einem Finger auf den Lippen vor den Juve-Fans. Dafür sah er von Referee Davide Massa seine zweite Gelbe Karte und flog vom Platz. Nach Abpfiff gerieten auch noch Inter-Keeper Samir Handanovic und Juve-Flügelflitzer Juan Cuadrado aneinander, wofür beide glatt Rot sahen.

Die Sperre für Lukaku, der das Rückspiel nur von der Tribüne hätte verfolgen können, wurde am vergangenen Wochenende vom FIGC-Präsident Gabriele Gravina als "außerordentliche Maßnahme" aufgehoben. Inter hatte zuvor Einspruch gegen die Sperre eingelegt, was eine Berufungsinstanz des FIGC zurückwies. Der verhängte Zuschauer-Teilausschluss gegen Juventus aufgrund der Vorfälle war bereits aufgehoben worden.

Weitere Entgleisungen der Juve- und Inter-Anhänger

Im Rahmen der Untersuchung gegen Juventus wurde der Bundesstaatsanwaltschaft derweil ein weiterer Vorfall gemeldet, weil Mitte der ersten Hälfte im Gästeblock Inters der Fangesang "Liverpool, Liverpool" angestimmt wurde - und in direkten Zusammenhang mit der Tragödie von Heysel gestellt wird.

Die Juve-Fans wiederum verunglimpften Neapel und dessen Anhänger am Sonntagabend (0:1), weswegen die Bundesstaatsanwaltschaft ebenfalls wegen "Gesängen der territorialen Diskriminierung" ermittle.

msc