Nationalelf

Trio um Philipp Lahm in die Hall of Fame aufgenommen

Auch Rummenigge und Schuster wird besondere Ehre zuteil

Zweiter Weltmeister von 2014: Trio um Lahm in die Hall of Fame aufgenommen

Neu in der Hall of Fame: Bernd Schuster, Philipp Lahm und Karl-Heinz Rummenigge (v.li.).

Neu in der Hall of Fame: Bernd Schuster, Philipp Lahm und Karl-Heinz Rummenigge (v.li.). imago images (2)

Das Trio zählte auf dem Zenit seines Schaffens zur absoluten Weltklasse. Während sich Rummenigge und Lahm vor allem in Diensten von Bayern München und als Kapitäne der deutschen Nationalmannschaft international verdient machten, avancierte Schuster im Ausland bei den drei großen spanischen Klubs FC Barcelona, Real und Atletico Madrid zu einem der besten Mittelfeldspieler der 1980er-Jahre.

"Über die Ernennung in die Hall of Fame freue ich mich riesig", gesteht Schuster und fügt an: "Wenn man wie ich über 30 Jahre im Ausland lebt, läuft man Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Ich habe meine Heimat in all den Jahren in Spanien nie aus den Augen verloren, im Gegenteil. Ich habe mich immer auch als Botschafter Deutschlands in Spanien betrachtet, und bin deshalb sehr stolz über diese Auszeichnung."

Insgesamt standen 82 Spieler auf der Shortlist für die Neuaufnahme in die Hall of Fame des deutschen Fußballs, zur Jury gehört unter anderem kicker-Chefredakteur Jörg Jakob. Grundsätzlich können deutsche Persönlichkeiten aus dem Männer- und Frauenfußball von 1900 bis heute vorgeschlagen werden, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre beendet haben. Lahm hatte seine Fußballschuhe im Sommer 2017 an den Nagel gehängt - und war damit in diesem Jahr erstmals wählbar.

Die Hall of Fame bleibt unvollständig und steht den zahlreichen namhaften Kandidaten immer offen.

Museumsdirektor Manuel Neukirchner

"Die Nominierten haben sich mit herausragenden Leistungen über einen langen Zeitraum ihren Platz in der Hall of Fame sehr verdient", erklärt Museumsdirektor Manuel Neukirchner: "Gleichwohl fiel die Auswahl angesichts so vieler hochkarätiger Spieler, die der deutsche Fußball herausgebracht hat, wie immer schwer. Insofern bleibt die Hall of Fame unvollständig und steht den zahlreichen namhaften Kandidaten, die es bisher noch nicht in diesen illustren Kreis geschafft haben, immer offen."

Rummenigge und Schuster wurden als Mitglieder der Europameistermannschaft von 1980 in die Hall of Fame berufen. Lahm hält nach Miroslav Klose als zweiter Weltmeister von 2014 Einzug in die Ruhmeshalle im Deutschen Fußballmuseum. "Nachdem ich im Mai bereits in die italienische Hall of Fame aufgenommen wurde, freue ich mich nun umso mehr, dass mir diese Ehre auch in meinem Heimatland zuteil wird", so Rummenigge: "Es ist doch sehr schön, wenn man noch einmal als 'jüngster Neuzugang' bezeichnet wird."

Lahm: "Es fühlt sich fast unwirklich an"

Mit Blick auf die Namen in der Hall of Fame kämen "sehr viele Erinnerungen hoch" beim langjährigen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern: "Franz Beckenbauer, einer meiner ersten Mentoren, mit dem ich noch Jahrzehnte gemeinsam beim FC Bayern verbracht habe, ebenso Gerd Müller, von dem ich so viel lernen durfte, Paul Breitner, mein wunderbarer Partner zu 'Breitnigge'-Zeiten oder Udo Lattek, mein erster Trainer."

Die offizielle Ehrung und Aufnahme der neuen Hall-of-Fame-Mitglieder erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum. Dann auch für Lahm: "Es fühlt sich fast unwirklich an, einen Platz an der Seite der ganz großen Legenden unseres Sports zu bekommen. Ich wusste zwar nicht, dass ich schon museumsreif bin, aber ich freue mich ganz besonders über diese außergewöhnliche Auszeichnung."

Bislang wurden gewählt:

Frauen, Jahrgang 2022: Nadine Angerer, Ariane Hingst, Anne Trabant-Haarbach, Christa Kleinhans, Bärbel Wohlleben
Männer, Jahrgang 2021: Jürgen Kohler, Horst Eckel, Joachim Streich, Miroslav Klose, Udo Lattek
Männer, Jahrgang 2020: Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer, Rudi Völler
Männer, Jahrgang 2019: Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön
Frauen, Jahrgang 2019 (Gründungself): Silke Rottenberg; Steffi Jones, Doris Fitschen, Nia Künzer; Renate Lingor, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Bettina Wiegmann; Inka Grings, Birgit Prinz, Heidi Mohr; Tina Theune
Männer, Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier; Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme; Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn; Sepp Herberger

Die Jury bilden:

Dirk Adam (Sport Illustrated Deutschland), Frederik Ahrens (Hamburger Morgenpost), Gernot Bauer (Eurosport), Michael Bracher (DAZN), Gianni Costa (Rheinische Post), Alfred Draxler (BILD), Ralph Durry (SID), Stefan Frommann (WELT/WELT am SONNTAG), Thomas Fuhrmann (ZDF), Pit Gottschalk (Sport1), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Christian Hollmann (dpa), Jörg Jakob (kicker), André Keil (VDS), Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten), Erich Laaser (VDS), Alexander Laux (Hamburger Abendblatt), Christian Löer (Kölner Stadt-Anzeiger), Frank Robens (RTL), Tino Meyer (Sächsische Zeitung), Peter Müller (FUNKE Sport), Mario Nauen (Sky), Manuel Neukirchner (Deutsches Fußballmuseum), Heiko Ostendorp (RND), Dirk Preiß (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Astrid Rawohl (Deutschlandfunk), Dirc Seemann (Sport1), Steffen Simon (DFB), Claus Vetter (Der Tagesspiegel), Martin Volkmar (ran), Mark Weishaupt (Saarbrücker Zeitung).

msc

Die 30 Legenden in der Hall of Fame