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Frauen-Bundesliga: Ewa Pajor gewinnt kicker-Torjägerkanone

Wolfsburgs Polin geht mit persönlichem Titel

Pajors Abschied mit Hattrick, Torjägerkanone und zwei Randnotizen

Sie stand am Montag noch einmal im Mittelpunkt: Torschützenkönigin Ewa Pajor, hier flankiert von kicker-Redakteur Gunnar Meggers (links) und der NFV-Vorsitzenden Karen Rotter.

Sie stand am Montag noch einmal im Mittelpunkt: Torschützenkönigin Ewa Pajor, hier flankiert von kicker-Redakteur Gunnar Meggers (links) und der NFV-Vorsitzenden Karen Rotter. IMAGO/regios24

Ein Tor alle 79 Minuten18 Tore in 19 Bundesliga-Spielen: Ewa Pajor ist zweifellos die beste Torschützin dieser Bundesliga-Saison. Zwölf Tore mit rechts, je drei mit links und dem Kopf schoss die Wolfsburgerin, die gerade erst ihren neunten DFB-Pokal-Triumph in Serie eingetütet hatte.

Der verdiente Lohn dafür: die Torjägerkanone, die traditionell vom kicker überreicht wird. Redakteur Gunnar Meggers überreichte Pajor die persönliche Auszeichnung am Montag direkt nach dem abschließenden Heimspiel (6:0 gegen die SGS Essen), zu dem sie stilecht noch einmal einen Hattrick zum Abschied beigetragen hatte.

"Ich bin sehr dankbar für die Zeit in Wolfsburg", sagte sie. "Es war eine schöne Reise. Jetzt gerade habe ich keine Träne im Auge - weil ich die letzten Tage schon so viel geweint habe." Gegen Essen führte die die 27-Jährige erstmals in einem Pflichtspiel den VfL als Kapitänin aufs Feld. Nebenbei sah sie die erste Gelbe Karte ihrer Bundesliga-Karriere - im 121. Spiel. Es blieben nur zwei Randnotizen.

Verfolgerinnen torarm wie lange nicht

Andere etablierte Torjägerinnen wie Lea Schüller (elf Tore), Vorjahressiegerin Alexandra Popp (sieben) oder die Frankfurterin Lara Prasnikar (vier) kamen diesmal ihr in dieser Kategorie nicht an ihre Limits, Pajors Vorsprung beträgt auch deswegen satte sieben Treffer.

Frauen-Bundesliga, 22. Spieltag

Generell fällt beim Blick auf das gesamte Ranking auf: Das letzte Mal reichten 2017/18 ähnlich wenige Tore (nämlich zwölf) für den zweiten Platz im Ligaranking, seinerzeit für die damalige Freiburgerin Lina Magull.

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Diesmal landeten am Ende Schüller und Nicole Anyomi (je elf) auf Rang zwei, gefolgt von Leipzigs Weitschuss-Spezialistin Vanessa Fudalla und Leverkusens Knipserin Nikola Karczewska (je zehn).

Barcelona darf sich auf Pajors Torquote freuen

Pajors Quote beeindruckt allerdings nicht nur ob des Abstands zur Konkurrenz. Sie ist umso höher zu bewerten, weil sie immer wieder auf dem linken Flügel auflaufen musste - damit Popp im Zentrum ihre Stärken einsetzen konnte. VfL-Trainer Tommy Stroot lobte die polnische Teamplayerin nicht nur einmal überschwänglich - und muss nun auf sie verzichten.

"Ein besonderer Tag für mich", befand Pajor. "Der wird immer in meinem Herzen bleiben. Nicht nur der Tag, auch der VfL Wolfsburg, Wolfsburg generell als Stadt und die Fans, die Mannschaft. Das bleibt für immer."

Am vergangenen Dienstag hatten die Wölfinnen bestätigt, dass Pajor eine Ausstiegsklausel in ihrem Vertrag gezogen hat und ins Ausland wechselt. Nur ein offenes Geheimnis ist es, dass der FC Barcelona die Stürmerin für knapp 500.000 Euro Ablöse verpflichtet.

pab

Die Bundesliga-Torschützenköniginnen seit 2006