Tennis

"Zu passiv": DTB-Frauen scheiden gegen Italien aus - Struff steht im Halbfinale von Sofia

Billie Jean King Cup in Sevilla

"Zu passiv": DTB-Frauen scheiden gegen Italien aus - Struff steht im Halbfinale von Sofia

Eva Lys im Gespräch mit Teamchef Rainer Schüttler.

Eva Lys im Gespräch mit Teamchef Rainer Schüttler. IMAGO/Hasenkopf

Die deutschen Tennis-Frauen sind im Billie Jean King Cup schon in der Gruppenphase ausgeschieden und haben somit den erhofften Einzug ins Halbfinale verpasst. Im ersten Vorrundenspiel gegen Italien verlor die DTB-Auswahl am Donnerstag in Sevilla beide Einzel und liegt uneinholbar 0:2 zurück. Nur ein Erfolg hätte die Chance auf das Weiterkommen aufrechterhalten, die Italienerinnen stehen dagegen nach bereits zwei Vorrundensiegen als Halbfinalistinnen fest.

Zunächst unterlag Eva Lys nach einem guten Beginn mit 6:7 (6:8), 1:6 gegen Martina Trevisan. Im Anschluss verlor Anna-Lena Friedsam gegen Jasmine Paolini klar mit 3:6, 2:6. "Ich weiß, dass ich das auf jeden Fall besser spielen konnte, aber ich habe trotzdem alles gegeben und bin natürlich sehr, sehr enttäuscht, dass es im Endeffekt nicht geklappt hat", bilanzierte Lys. Am Freitag (10 Uhr) steht noch das zweite Gruppenspiel gegen Frankreich an, das am Mittwoch ebenfalls gegen Italien unterlegen gewesen war.

Schütller entscheidet sich gegen Maria und Siegemund

Teamchef Rainer Schüttler hatte sich gegen die erfahrenen Tatjana Maria und Laura Siegemund im Einzel entschieden. Die deutsche Nummer eins Maria und die nach ihrem eindrucksvollen Triumph im Doppel-Wettbewerb der WTA Finals verspätet angereiste Siegemund waren für das abschließende Doppel eingeplant. Das spielte aber für den Vorrunden-K.-o. schon keine Rolle mehr.

Ohne die nach der Geburt ihrer Tochter pausierende dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Angelique Kerber war die Auswahl des Deutschen Tennis-Bunds als Außenseiter in die Endrunde gegangen. Sie hatte aber auf eine Überraschung gehofft und sich das Halbfinale zum Ziel gesetzt.

Ich habe einfach zu viele Fehler gemacht.

Eva Lys

Das geriet schnell in weite Ferne. Lys lieferte sich mit Trevisan eine zunächst ausgeglichene Partie, konnte ihre Chancen im Auftakteinzel aber nicht nutzen. Sie führte mit 5:3 und hatte später im Tiebreak einen Satzball. "Das war heute auf jeden Fall eine enge Partie", sagte Lys: "Ich finde, selbst bei 5:3 hatte ich schon eine gute Chance, aber da habe ich einfach zu viele Fehler gemacht, was auf dem Level einfach nicht sein darf. Und den einen Satzball hat sie natürlich unglaublich auf die Linie gespielt. Da war ich einfach ganz oft zu passiv."

Lys nimmt medizinische Auszeit

In der Weltrangliste liegt die 21 Jahre alte Hamburgerin als 130. deutlich hinter der Linkshänderin (43.). Hatte sie den ersten Satz komplett offen gehalten, entwickelte sich der zweite Durchgang dann klar zugunsten von Trevisan. Bei 1:4 verließ Lys bei einer medizinischen Auszeit mit dem deutschen Teamarzt den Platz und kam mit einem bandagierten Oberschenkel zurück. "Im Zweiten hatte sie dann einen guten Rhythmus gegen mich gefunden, und ich kam echt schwer mit ihrem Spiel klar", sagte sie.

Mit dem Druck, gewinnen zu müssen, war Friedsam klar unterlegen. Auch in diesem Einzel waren die Rollen klar verteilt: Die Andernacherin belegt in der Weltrangliste Platz 115, Paolini ist die Nummer 30. Keine Deutsche gehört momentan zu den Top 50.

Für den DTB ist es bei der zweiten Teilnahme an der Finalrunde des reformierten Teamwettbewerbs nach 2021 das zweite Vorrundenaus. Im April geht es nun mit der erneuten Qualifikationsrunde des Mannschaftswettbewerbs weiter, der bis 2020 lange Fed Cup hieß.

Struff stößt in Sofia ins Halbfinale vor

Jan-Lennard Struff steht zum dritten Mal in diesem Jahr im Halbfinale eines ATP-Turniers. In Sofia besiegte der Davis-Cup-Spieler am Donnerstag im Viertelfinale den Ungarn Fabian Marozsan mit 7:6 (7:3), 4:6, 6:4. Am Freitag trifft der 33-Jährige nun auf den Briten Jack Draper, der Warsteiner gilt im Kampf um den Einzug ins Endspiel als Favorit. In dieser Saison hatte Struff, der im Sommer wegen Hüftproblemen lange aussetzen musste, die Endspiele in Madrid und Stuttgart erreicht. Auf seinen ersten ATP-Titel wartet der Weltranglisten-28. noch. Das Hartplatzturnier in Sofia ist mit 562.815 Euro dotiert.

jch, dpa