DFB-Pokal

Gerüchte auch um Terzic - BVB-Sportdirektor Zorc über Trainerkarussell

BVB-Sportdirektor über die vielen Wechsel in der Bundesliga

Zorc hat Trainerkarussell "so noch nicht erlebt" - Gerüchte auch um Terzic

Edin Terzic (li.) soll beim BVB bleiben, das machte Michael Zorc am Donnerstag einmal mehr deutlich.

Edin Terzic (li.) soll beim BVB bleiben, das machte Michael Zorc am Donnerstag einmal mehr deutlich. imago images

Der Sommer-Wechsel von Gladbachs Trainer Marco Rose zum BVB machte den Anfang, seitdem folgten in der Bundesliga viele weitere Neubesetzungen auf der Chefcoach-Position für die kommende Saison. Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc findet diese Situation "außergewöhnlich" - und bewertet die Entwicklung aus Sicht der Klubs zurückhaltend. Auch der aktuelle BVB-Trainer Edin Terzic ist inzwischen Teil des Karussells.

Zorc: BVB plant "ganz klar mit Edin im Trainerteam"

Edin Terzic war darauf vorbereitet, dass er am Donnerstag nicht nur über das bevorstehende DFB-Pokal-Halbfinale gegen Holstein Kiel (Samstag, 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) würde reden müssen, sondern auch über die Gerüchte um seine persönliche Zukunft. Noch bis zum Sommer ist der im vergangenen Dezember zum Cheftrainer des BVB berufene 38-Jährige in der Hauptverantwortung bei der Borussia, dann übernimmt Marco Rose seinen Posten - und Terzic soll, Stand heute, zurück ins zweite Glied rücken.

"Wir planen", unterstrich BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag noch einmal, "ganz klar mit Edin im Trainerteam für die neue Saison." Dann jedoch hängte er folgenden Satz an seine Aussage: "Wir hoffen, dass sich an dieser Planung nichts ändert. Die Preise steigen gerade, warten wir mal ab."

Das anschließende Lachen des Dortmunder Funktionärs entlarvte den Spruch als scherzhafte Replik auf die hohe Ablösesumme, die der FC Bayern für Julian Nagelsmann an RB Leipzig überweisen muss. Doch Zorc weiß eben auch, wie schnell sich die Dinge im Profi-Fußball ändern können: Gewissheiten von heute können morgen schon wieder komplett überholt sein. Gerade in solch turbulenten Zeiten wie diesen.

Terzic wird verhältnismäßig deutlich

Auch Terzic weiß das, auch wenn er erst seit einigen Monaten an der vordersten Front aktiv ist. "Ich möchte dieses Spiel nicht mitspielen", sagte der BVB-Trainer am Donnerstag, als er darauf angesprochen wurde, dass sein Name zuletzt im Umfeld einiger Klubs kursierte, die im Sommer möglicherweise einen neuen Trainer benötigen. Dazu gehört etwa der VfL Wolfsburg, wo Oliver Glasners Zukunft unsicher ist.

Er habe gelernt, dass Fußball ein Tagesgeschäft sei, inzwischen aber gemerkt, "dass wir immer wieder über die Vergangenheit und über die Zukunft sprechen", sagte Terzic und wurde dann verhältnismäßig deutlich: "Wir haben uns in der Vergangenheit sehr klar geäußert, wie meine Zukunft aussehen wird. Ich bin sehr glücklich in der Funktion, in der ich jetzt bin. Ich war sehr glücklich in der Funktion, in der ich vorher war. Aktuell gibt es für mich nur ein Thema." Nämlich das Erreichen der Dortmunder Saisonziele in der Bundesliga und dem DFB-Pokal.

Wie schnell sich das Trainerkarussell in der Bundesliga derzeit dreht, das erstaunt selbst einen so erfahrenen Manager wie Zorc. "Ich habe die Situation, wie sie sich jetzt darstellt, so noch nicht erlebt. Ich betrachte sie als außergewöhnlich", sagte Dortmunds Sportdirektor mit Blick auf die zahlreichen bevorstehenden Trainerwechsel in München, Leipzig, Frankfurt, Gladbach und beim BVB, möglicherweise auch in Wolfsburg und Leverkusen.

Für die Klubs sei die Situation nicht gerade einfach, wenn ein Trainer sage, er wolle sich verändern. "Wenn ein Spieler wechseln möchte, dem kann ich sagen: Nein, du bleibst. In der Regel findet der sich dann damit an", berichtete Zorc aus eigener Erfahrung. Bei einem Trainer habe ein artikulierter Wechselwunsch aber eine andere Qualität. "Dann weiß ich nicht, ob es Sinn macht, auf Vertragserfüllung zu bestehen." Aus Sicht der Trainer sei die jüngste Entwicklung möglicherweise ein Vorteil, als Klubfunktionär bewerte er sie allerdings "traditioneller und zurückhaltender".

Matthias Dersch