Amateure

Worms deklassiert Schlusslicht Eppelborn

Oberligen Südwest

Worms deklassiert Schlusslicht Eppelborn - Lage bei Türk Gücü Friedberg verschärft sich

Effektiv für Wormatia Worms: Simon Joachims (weißes Trikot) trat beim 5:0-Sieg in Eppelborn sowohl als Torschütze als auch als Vorlagengeber in Erscheinung.

Effektiv für Wormatia Worms: Simon Joachims (weißes Trikot) trat beim 5:0-Sieg in Eppelborn sowohl als Torschütze als auch als Vorlagengeber in Erscheinung. imago images / Jan Huebner

Oberliga Baden-Württemberg

Die Szene des Spieltags, die deutschlandweit große Beachtung fand, ereignete sich im Waldau-Stadion: Die heimischen Stuttgarter Kickers erzielten gegen den FC Nöttingen ein unter Fairplay-Gesichtspunkten höchst fragwürdiges 2:0, was kurz darauf aber mit einem Eigentor geradegebogen wurde.

Generell war das 4:1 im Spitzenspiel ein deutliches Ausrufezeichen der Stuttgarter, die ihren vierten Sieg in Folge feierten. In den ersten zehn Minuten drückten aber die Nöttinger auf die Führung, die jedoch nicht fiel. Dann wurden die Kickers stärker und hatten ihrerseits hochkarätige Gelegenheiten. Eine davon nutzte Torjäger Mijo Tunjic in der 35. Minute, als er mit einem präzisen Pass von Markus Obernosterer in Szene gesetzt wurde. Das schon erwähnte 2:0 durch Cristian Giles Sanchez und das "Fairplay-Eigentor" von Lukas Kling waren der Schlusspunkt der ersten Halbzeit. Kurz nach Wiederanpfiff netzte Giles Sanchez erneut, diesmal völlig astrein: Von Tunjic angespielt, traf er platziert ins Eck. Nöttingen konnte sich im weiteren Verlauf bei Torhüter Andreas Dups bedanken, dass der Rückstand nicht höher ausfiel. Zudem hatte Obernosterer Pech, dass sein Schuss in der 69. Minute an den Pfosten klatschte. Aber auf Tunjic war dann doch noch einmal Verlass: In der 80. Minute erzielte er nach David-Kammerbauer-Flanke per Kopf seinen 16. Saisontreffer. Nöttingens Niklas Hecht-Zirpel ging beim Duell der Torjäger indes leer aus.

Ganz anders sah das bei Kevin Dicklhuber aus, der mit einem Dreierpack seinen 1. Göppinger SV bei den Sportfreunden Dorfmerkingen zum 3:1-Sieg schoss. In einer hektischen Partie, in der die Dorfmerkinger Fans früh einen Elfmeter forderten und bei Dicklhubers 2:1 eine Abseitsposition gesehen haben wollten, brachte Daniel Nietzer die Hausherren zunächst in Führung, doch dann fing sich der GSV und sprang mit dem Sieg auf Platz drei. Trainer Gianni Coveli sagte anschließend: "Wir haben gut begonnen und dann uns aber von der Hektik, die wir auch erwartet hatten, anstecken lassen. Der Ausgleich vor der Pause war immens wichtig. Nach der Halbzeit haben wir dagegengehalten und die Bälle besser laufen gelassen."

Die Stuttgarter Kickers auf Platz zwei, Göppingen auf drei, souveräner Spitzenreiter bleibt allerdings der SGV Freiberg. Beim 3:2 gegen die abstiegsgefährdete Reserve des SV Sandhausen unterstrichen die Mannen von Trainer Evangelos Sbonias früh ihre Favoritenstellung. Erst traf Yannick Thermann per Elfmeter (7.), zwei Minuten danach erhöhte Christian Mauersberger. Mit einem weiteren Elfmeter stellte Thermann in der 29. Minute auf 3:0, allerdings führte das nicht dazu, dass Sandhausen aufsteckte. Noch vor der Pause stand Giuliano Cultrera richtig und verkürzte. In der zweiten Halbzeit lud Freiberg die Sandhäuser mit einigen Unkonzentriertheiten zu Torchancen ein. In der 73. Minute nutzte David Reitarow eine davon zum Anschlusstreffer. Doch der SGV verteidigte danach konzentriert, und so brachte der Spitzenreiter den Sieg über die Zeit. Freiberg ist nach diesem Spieltag übrigens das einzig verbliebende Team in der Liga, das noch ohne Niederlage ist. Bisher durfte sich auch der FV Ravensburg mit diesem Prädikat schmückten, doch der FVR verlor am Samstag zu Hause gegen die Neckarsulmer SU mit 2:3.

Im Aufwärtstrend befindet sich der SSV Reutlingen. Der 3:1-Sieg beim FV Lörrach-Brombach war der dritte Sieg aus den vergangenen vier Spielen, die Niederlage gab es gegen Spitzenreiter Freiberg. In Lörrach traf in der 17. Minute zunächst Onesi Kuengienda nach einem Konter, ehe Samuel Mayer Lörrachs Leon Riede bei einer Rettungsaktion so unglücklich anschoss, dass dieser den Ball zum Ausgleich für den Aufsteiger ins Tor lenkte (34.). Als sich die ersten SSV-Fans bereits mit einem Unentschieden arrangierten, traf Willie Till Sauerborn in der 88. Minute zum 2:1. Wobei "traf" eine wohlwollende Umschreibung ist, denn im Grunde brachte er in dieser Situation nur ein harmloses Schüsschen zustande, das FV-Torwart Dominik Lüchinger aber ins Tor kullern ließ. Reutlingen freute sich natürlich trotzdem und legte durch einen von Armin Zukic verwandelten Konter in der Nachspielzeit noch einen drauf. Abseits des Rasen machte bei Reutlingen der Rücktritt von Vorstand Patrick Gühring Schlagzeilen. Gründe wollte Gühring nicht nennen, der SSV bleibt mit zwei Vorständen und einem dreiköpfigen Aufsichtsrat aber handlungsfähig. Neu in der sportlichen Leitung ist A-Lizenz-Inhaber Danijel Baric, der unter anderem bei den Stuttgarter Kickers schon als Scout und Jugendtrainer gearbeitet hat.

Unter der Woche haben die meisten Vereine spielfrei, mit Ausnahme des SV Oberachern, der am Dienstag gegen den 1. CfR Pforzheim (10.) die rote Laterne an den SV Sandhausen II weitergeben möchte.

Hier geht's zur Übersicht der Oberliga Baden-Württemberg

Hessenliga

Das Spitzenduo SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und SC Hessen Dreieich hatte am Wochenende machbare Aufgaben vor der Brust und hat abgeliefert.

Primus SG Barockstadt zwang beim 5:0-Auswärtssieg dem Hünfelder SV vom Anpfiff weg sein Spiel auf. In der 11. Minute stand erstmals Zählbares zu Buche, nachdem Markus Gröger mit einem weiten Schlag Marcel Trägler auf die Reise schickte, der frei vor HSV-Torwart Fabian Brunner einschoss. Fünf Minuten vor der Pause traf Patrick Schaaf über den Umweg Innenpfosten zum 2:0. Auch wenn Hünfeld hier und da mal etwas Offensivgeist aufblitzen ließ, die SGB hatte alles im Griff. Tolga Duran verschoss in der 60. Minute zwar einen Foulelfmeter, aber ehe die Hausherren daraus irgendein Kapital schlagen konnten, drückte Dominik Rummel eine Flanke von Jan Vogel zum 3:0 über die Linie (63.). Fünf Zeigerumdrehungen später assistierte Vogel für Trägler, der mit der Innenseite verwandelte. Schaaf köpfte eine Ecke zum 5:0-Schlusspunkt ins Netz (82.), auch in der Höhe ging dieser Sieg in Ordnung. Trainer Sedat Gören gefällt offenkundig, was er derzeit von seinen Spielern geboten bekommt: "Heute habe ich nichts auszusetzen. Es macht uns großen Spaß, wenn wir sehen, dass die Mannschaft unseren Plan umsetzt."

Etwas weniger Glamour bot der SC Hessen Dreieich beim 3:0 in Ginsheim. Das 1:0 durch Marc Wachs war allerdings schon ein Sahnestücken, denn er hob aus rund 20 Metern den Ball sehenswert über den falsch postierten VfB-Keeper Brandon Dorth. Dann versandete die Partie aber, Ginsheim hatte sogar mehr Einträge auf einem generell übersichtlich ausgefüllten Chancenzettel, ehe Denis Streker per Foulelfmeter zum 2:0 traf (39.). In den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs stürmte Dreieich munter drauf los, schnell war auch diese Angriffswelle abgeebbt. Glück hatte der SC Hessen in der 64. Minute, dass Daniel Thur bei einem Freistoß am Pfosten scheiterte. Das Geräusch von klirrendem Aluminium weckte den Tabellenzweiten offenbar auf, der jetzt wieder das Tempo anzog, allerdings bei der Chancenverwertung Wünsche offen ließ. Aber in der 88. Minute waren dann alle Zweifel beseitigt, als Nikola Mladenovic eine Hereingabe aus einem Meter nur noch über die Linie drücken musste.

Hinter dem Spitzenduo rangiert mit fünf Punkten Abstand Rot-Weiß Walldorf, das im Verfolgerduell den SV Rot-Weiß Hadamar abschütteln konnte (3:1). Mit einem absolvierten Spiel weniger darf auch der FC Hanau 93 weiter nach oben blicken, beim 2:1 gegen Buchonia Flieden traf nicht nur der beste Torschütze der gesamten Liga, Varol Akgöz, zum 1:0 (30.), sondern auch Semih Sentürk zum 2:1-Siegtreffer (78.). Flieden glich zwischenzeitlich durch Gideon Betz (53.) aus.

Immer mehr ins Hintertreffen gerät Türk Gücü Friedberg, das am Sonntag das vierte Ligaspiel in Folge nicht gewinnen konnte. Gegen den mit zwei Siegen in Folge angereisten FSV Fernwald sah es zunächst noch gut aus, denn Noah Michel verwandelte schon in der 3. Minute einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum 1:0. Shelby Printemps verwerte in der 21. Minute eine Hereingabe von Patrick Schorr zum 2:0. Doch Fernwald drehte in der zweiten Halbzeit auf und damit das komplette Spiel. Tim Richter machte mit seinem Flachschuss in der 57. Minute den Anfang, Julian Bender stellte zehn Minuten danach auf 2:2. Damit gab sich der FSV aber noch nicht zufrieden und schaffte durch Nicolas Strack in der Schlussminute tatsächlich noch den Siegtreffer. Frust pur in Friedberg, Trainer Carsten Weber wollte auf der anschließenden Pressekonferenz sogar seinen Rücktritt nicht ausschließen, da er sich im Umfeld der Mannschaft mit massiven Schwierigkeiten befassen müsse, die weit über die schwierigen Platzverhältnisse hinaus gingen.

Nicht nur in Friedberg bleibt es spannend und schon am Dienstag und Mittwoch ist der 11. Spieltag angesetzt. Türk Gücü tritt dann erneut daheim an, diesmal gegen den TuS Dietkirchen (11.). Fulda-Lehnerz empfängt Flieden (8.), Hessen Dreieich reist zum SV Zeilsheim (12.).

Hier geht's zur Übersicht der Hessenliga

Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Nord

Spitzenreiter SV Eintracht Trier ist derzeit nicht zu stoppen, beim FC Karbach feierten die Moselstädter ihren fünften Sieg in Serie. Beim 4:1 ging es schon in der 3. Minute los mit der Trierer Herrlichkeit: Maurice Roth verlängerte einen Eckball zu Amodou Abdullei, der zur Führung einköpfte. Doch schon in der 10. Minute kam Karbachs David Eberhardt an eine Freistoßflanke und glich aus. Trier reagierte gefestigt und übte sofort wieder Spielkontrolle aus. In der 30. Minute bediente Edis Sinanovic Roth, dessen Schlenzer abgefälscht über die Linie flog. Karbach stemmte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage, allerdings waren die Gäste abermals zu stark für ihren Gegner. In der 75. Minute erhöhte Roth mit einem Flachschuss auf 3:1, kurz darauf flog FCK-Verteidiger Jannik Mohr mit Gelb-Rot vom Platz. Roth war noch sein dritter Treffer des Tages vergönnt, eine Flanke von Jason Kaluanga bugsierte er per Kopf ins Tor.

Mit sechs Punkten Rückstand bei einem Spiel weniger ist weiterhin die U 21 des 1. FC Kaiserslautern erster Verfolger der Eintracht. Die Nachwuchskicker der Roten Teufeln spielen schon wie echte Kerle, beim 3:1 gegen den FSV Salmrohr drehten sie schon zum dritten Mal einen Rückstand in einen Sieg um. Für besagten Rückstand war Giancarlo Pinna mit einem direkten Freistoßtreffer verantwortlich (26.). Noch vor der Pause hätte Tim Buchheister ausgleichen können, doch einmal war die Latte und einmal ein Salmrohrer Abwehrspieler im Weg. Mit viel Tatendrang kehrte die FCK-Reserve aus der Kabine zurück, in der 48. Minute schloss Kevin Schuller einen Solo-Lauf mit dem Flachschuss zum 1:1 ab. Fünf Minuten später führte auch Lars Oeßwein den Ball über eine große Distanz, spielte am Strafraum Doppelpass mit Anil Gözütok und traf ins Eck. Bei der Vorentscheidung in Minute 71 spielte Bernard Chibanza Mwarome, der erst vergangene Woche einen Vertrag unterschrieben hatte, eine entscheidende Rolle: Mit dem Kopf verlängerte er einen scharf getretenen Freistoß von Gözütok, sodass ihn Salmrohrs Kapitän Michael Dingels nur noch ins eigene Tor abfälschen konnte. FCK-Trainer Alexander Bugera sagte nach Abpfiff: "In der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gezeigt, das war wahrscheinlich unsere schlechteste Hälfte dieser Saison, da uns die nötige Bissigkeit gefehlt hat. Nach dem Wechsel haben die Jungs dann aber ein anderes Gesicht gezeigt, erneut ein Spiel nach einem Rückstand gedreht und so letztlich verdient gewonnen."

Beim 3:0 von Hassia Bingen kehrte Pierre Merkel nach Verletzung in die Startelf zurück und schnürte einen Doppelpack, der den mit drei Spielen in Rückstand befindlichen FV Engers in der Tabelle auf Rang fünf zurückwirft. Den so wichtigen Rang sechs hat die TuS Koblenz in Griffweite, die dank des Treffers von Leon Waldminghaus 1:0 gegen den Tabellenvorletzten TSV Emmelshausen gewann. Am Mittwoch dürfte der Blick nach Mülheim-Kärlich gehen, wo Koblenz' Konkurrent SV Gonsenheim die nachgezogene Partie des 8. Spieltags gegen die dortige SG bestreitet.

Hier geht's zur Übersicht der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Nord

Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Süd

Spitzenreiter Wormatia Worms zeigte beim Tabellenletzten FV Eppelborn, warum die Tabelle so ist, wie sie ist. In der 12. Minute verschoss Torjäger Jan Dahlke noch einen Foulelfmeter, nicht mal 120 Sekunden brauchte er, bis er mit einem Flachschuss aus knapp 20 Metern sein Malheur korrigierte. Von Noel Eichinger punktgenau bedient, traf Dahlke in der 36. Minute zum 2:0. Vier Minuten darauf passte der Doppeltorschütze mit dem Außenrist auf Eichinger, dessen Ablage Simon Joachims im Tor unterbrachte. Eppelborn bekam in Halbzeit zwei mehr Ballbesitz, nutzte das aber nicht zu herausragenden Chancen. Auf der Gegenseite schlug es in der 53. Minute zum vierten Mal ein, Eichinger traf nach Vorlage von Joachims. Beim 5:0 20 Minuten vor Schluss hatte Joachims wieder seine Füße im Spiel, diesmal als Vorlagengeber für Jannik Marx.

Die vor dem Spieltag so gelobte Abwehr der SV Elversberg II zeigte am Samstag in Dudenhofen ungewohnte Lücken. Der FV 1920 kam zu vier Treffern und zementierte mit dem 4:0-Erfolg den zweiten Tabellenplatz. Dahinter rangiert der FV 07 Diefflen, der im direkten Duell den SV Röchling Völklingen distanzieren konnte. Marvin Hessedenz erzielte in der 49. Minute das Tor des Tages.

Comebacker des Spieltags war der TuS Mechtersheim, der bei der TSG Pfeddersheim nach Toren von Sebastian Kaster (14.), Tobias Bräuner (33.) und Ali Bülbül (35) schon 0:3 zurücklag, ehe Geri Hasa (42.), Robin Muth (77.) und Christoph Batke (82.) doch noch einen Punkt herausschossen. Da der FC Hertha Wiesbach aber 4:0 gegen Jägersburg gewann, rutschte Mechtersheim auf den vorletzten Tabellenplatz.

Hier geht's zur Übersicht der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Süd

stw