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WM-OK-Chef: "One Love"-Binde sendet "spaltende Botschaft"

Al-Thawadi fordert Respekt

WM-OK-Chef: "One Love"-Binde sendet "spaltende Botschaft"

"Wenn es um ein Thema wie dieses geht, ist es kompliziert": WM-OK-Chef Hassan Al-Thawadi.

"Wenn es um ein Thema wie dieses geht, ist es kompliziert": WM-OK-Chef Hassan Al-Thawadi. IMAGO/Pacific Press Agency

Hassan Al-Thawadi hat das Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde bei der WM 2022 in Katar verteidigt. "Das ist eine Entscheidung der FIFA. Ich war nicht Teil dieser Diskussion", sagte der Chef des WM-Organisationskomitees in einem Interview mit "Talksport" zwar, ließ aber deutlich durchblicken, dass er voll hinter dieser Entscheidung steht.

"Für mich ist es eine Sache, wenn ein Team beschließt, das während einer ganzen Saison zu tun", sagte Al-Thawadi über das Tragen der Binde. "Aber wenn sie kommen, um in Katar ein Statement abzugeben, habe ich ein Problem damit. Es geht um die einfache Tatsache, dass dies ein Teil der Welt ist, der seine eigenen Werte hat." Dabei gehe es nicht allein um Katar, sondern die ganze "arabische Welt".

"Im Grunde genommen protestiert man damit gegen ein islamisches Land"

Sieben europäische Verbände, darunter auch der DFB, wollten bei der WM mit der Binde ein Zeichen für Toleranz und Diversität setzen, ehe die FIFA kurzfristig unter Androhung von sportlichen Sanktionen ein Verbot aussprach.

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"Im Grunde genommen protestiert man damit gegen ein islamisches Land, das eine Veranstaltung ausrichtet", behauptet Al-Thawadi. "Wo soll das enden? Bedeutet das, dass islamische Länder niemals Veranstaltungen ausrichten können? Wenn Sie also hier in Katar oder speziell an Katar und damit an die islamische Welt gerichtet ein Statement abgeben, dann habe ich natürlich etwas dagegen. Es hinterlässt eine sehr spaltende Botschaft."

Angesprochen darauf, dass bei dem Turnier zunächst auch Fanutensilien in Regenbogenfarben konfisziert worden waren, bat Al-Thawadi darum, "dies zu verstehen". "Vom ersten Tag an haben wir gesagt, dass jeder willkommen ist. Wir haben auch darum gebeten, dass die Leute kommen und unsere Kultur und unsere Religion respektieren. Es geht nicht um die katarische Kultur oder die katarische Religion, diese Werte sind regional. Sie gelten für die islamische Welt, die arabische Welt und den Nahen Osten."

Doch "wenn es um ein Thema wie dieses geht, ist es kompliziert. Für uns, oder zumindest für diesen Teil der Welt, ist dies ein grundlegender Bestandteil der religiösen Werte."

jpe