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Bauarbeiten in Katar: "Guardian" berichtet von 6500 Toten

Dunkelziffer liegt wohl weitaus höher

Bauarbeiten in Katar: "Guardian" berichtet von 6500 Toten

Eines der umstrittenen WM-Stadien in Katar: das Khalifa International Stadium, mitten im Bau 2016.

Eines der umstrittenen WM-Stadien in Katar: das Khalifa International Stadium, mitten im Bau 2016. picture alliance

Dem Bericht zufolge stammten die ums Leben gekommenen Bauarbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka. Die Zahlen basieren auf Regierungsquellen. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Anzahl der zu Tode gekommenen Migranten wesentlich höher liegt, da auch aus anderen Ländern Arbeiter im Emirat beschäftigt sind.

Katar steht immer wieder in der Kritik

Die Regierung Katars teilte auf "Guardian"-Anfrage mit, dass aktuell 1,4 Millionen Menschen aus den genannten Ländern in dem Emirat leben, mehrere Millionen hätten in den vergangenen zehn Jahren das Land verlassen. Davon sei ein "kleiner Prozentsatz" gestorben. Die Sterberate liege in einem Bereich, der für diese Größe und diese demografische Zusammensetzung zu erwarten sei. Laut "Guardian" wurde bei 69 Prozent der Gestorbenen aus Indien, Nepal und Bangladesch eine natürliche Todesursache angegeben. Bei den Gastarbeitern aus Indien seien es 80 Prozent gewesen. Die häufigste Todesursache sei akutes Herz- oder Lungenversagen.

Katar steht immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung von Gastarbeitern bei schlechten Bedingungen in der öffentlichen Kritik. Das Land selbst hingegen betonte, deren Situation in den vergangenen Jahren stetig verbessert zu haben.

2015 war die Rede von 30 gestorbenen Arbeitern

Das WM-Organisationskomitee hatte 2015 in einem Bericht den Tod von mehr als 30 Arbeitern vermeldet, die bei dem Bau der WM-Stadien ums Leben gekommen seien. Ein Großteil der Todesursachen sei aber nicht auf die Bauarbeiten zurückzuführen.

pau/dpa