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Wirbel in Spanien: Videoschiedsrichter übersieht Abseitstor in Cadiz

Präsident Vizcaino wettert gegen Ligaboss Rubiales

Wirbel in Spanien: Videoschiedsrichter übersieht Abseitstor in Cadiz

Ein Abseitstor anerkannt: Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande musste sich bei Cadiz entschuldigen.

Ein Abseitstor anerkannt: Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande musste sich bei Cadiz entschuldigen. Getty Images

Ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten, der gerade mal vier Punkte auf dem Konto hat? Endlich, werden sie in Cadiz gedacht haben, endlich sind wir auch mal Favorit. Der Tabellen-18. kam allerdings gegen Elche nicht über ein 1:1 hinaus. Den Sieg verpasste Cadiz allerdings nur, weil sich der Video-Schiedsrichter einen haarsträubenden Fehler leistete.

Die Szene, über die der spanische Fußball derzeit diskutiert, ereignete sich in der 81. Minute. Nach einem Kopfballduell im Mittelfeld landete der Ball bei Elche-Angreifer Ezequiel Ponce, der dem Ball entgegen gegangen war. Über zwei Stationen landete das Leder wieder bei Ponce, per Kopf traf der Argentinier zum 1:1.

Das Problem: Ponce war zwar nicht beim Tor, dafür aber bei der Einleitung der Szene im Abseits gestanden. Wegen der gegenläufigen Bewegungen war dies nicht einfach zu erkennen, doch der Video-Referee hätte die Abseitsstellung bei der Überprüfung des Treffers zwingend erkennen müssen.

Schiedsrichtervereinigung bezeichnet Fehler als "unverzeihlich"

Die spanische Schiedsrichtervereinigung "CTA" hat den Fehler inzwischen eingeräumt und gegenüber dem spanischen Rundfunk als "unverzeihlich" bezeichnet. Zudem ließ die CTA durchklingen, dass die Szene für Videoschiedsrichter Ignacio Iglesias Villanueva Konsequenzen haben wird. Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande entschuldigte sich nach dem Spiel persönlich bei Cadiz' Trainer Sergio Gonzalez.

Weniger Super Cups in Saudi-Arabien und mehr Zeit, um den VAR zu verbessern.

Cadiz-Präsident Vizcaino in Richtung Rubiales

Während der Coach von einem "schwerwiegenden Fehler" sprach, holte Cadiz-Präsident Manuel Vizcaino zu einem Rundumschlag aus. Sein Zorn richtete sich unter anderem gegen den spanischen Liga-Boss Luis Rubiales. "Das VAR-System ist ein schwebendes Thema, dem der Präsident des RFEF weniger Bedeutung beimisst als anderen Dingen", sagte er bei "Radio Marca." Generell lege Rubiales keinen Wert auf "Cadiz und die kleinen Mannschaften", stattdessen befasse er sich nur noch mit "glamourösen Themen". Bei "Canal Sur" empfahl er dem Verbandschef "weniger Super Cups in Saudi-Arabien und mehr Zeit, um den VAR zu verbessern". Die RFEF um Rubiales hatte die "Supercopa" zum dritten Mal binnen vier Jahren im Wüstenstaat ausgetragen. Laut Medienberichten kassiert der Verband bis mindestens 2029 pro Jahr bis zu 30 Millionen Euro.

Die Entschuldigung des Referees empfand Vizcaino übrigens zwar als eine nette Geste, mehr aber auch nicht. "Eine Entschuldigung reicht mir nicht aus. Wir haben zwei skandalöse Entscheidungen in den letzten beiden Heimspielen. Vier Punkte für eine Mannschaft wie Cadiz sind eine Menge." Richtung Verband erklärte er: "Ich warte darauf, dass sie uns die zwei Punkte zurückgeben, die man uns geraubt hat." Und: "Wir werden nicht untätig bleiben." Auf Rubiales baut er dabei nicht. "Ich werde ihn nicht mal anrufen", so Vizcaino.

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