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"Wir haben wie die Kinder verteidigt": Salzburg hadert nach gebrauchter Woche

Enttäuschung in der Mozartstadt

"Wir haben wie die Kinder verteidigt": Salzburg hadert nach gebrauchter Woche

Mads Bidstrup und Co. sind nach dem 1:1 gegen Rapid enttäuscht.

Mads Bidstrup und Co. sind nach dem 1:1 gegen Rapid enttäuscht. FC Red Bull Salzburg

Vor einer Woche war die Welt von Red Bull Salzburg noch in Ordnung, doch seit dem 1:0 bei Sturm Graz läuft es für die "Bullen" alles andere als wunschgemäß. Am Donnerstag schied man gegen Sturm im Cup-Semifinale aus, drei Tage später folgte mit dem Heim-1:1 gegen Rapid der nächste Rückschlag. Der Vorsprung auf die Steirer beträgt sieben Runden vor dem Ende der Meistergruppe nur noch drei Punkte. "Es wird bis zum Schluss eng", prophezeite Mittelfeldspieler Mads Bidstrup.

Meistergruppe - 25. Spieltag

Seine Mannschaft sah nach dem 1:0 durch Karim Konaté in der 87. Minute schon wie der Sieger aus, doch die Gäste glichen durch einen Elfmeter von Marco Grüll in der 96. Minute noch aus. "Am Ende waren wir nicht vom Glück verfolgt. Wir hätten uns aber den Sieg verdient, weil wir mehr fürs Spiel gemacht haben", erklärte Trainer Gerhard Struber.

Die kicker-Elf des 25. Spieltags

Zu allem Überfluss droht nun auch Salzburgs Topstürmer Fernando wegen einer neuerlichen Muskelverletzung länger auszufallen - der Brasilianer musste bereits in der ersten Hälfte vom Platz. "Er ist ein Unterschied-Spieler, das wird jetzt die eine oder andere Woche dauern", vermutete Struber, wollte aber keine Untergangsstimmung verbreiten. "Wir werden Lösungen finden. Ich glaube an die Stürmer, die mir zur Verfügung stehen."

Salzburg-Trainer Struber: "Uns hat die Kreativität gefehlt"

Neben Fernando waren gegen Rapid auch Schlüsselspieler wie Maurits Kjaergaard, Oscar Gloukh oder Amar Dedic außer Gefecht. Möglicherweise blieben die "Bullen" auch deshalb unter ihren Möglichkeiten. "Uns hat die Kreativität gefehlt, um im letzten Drittel Chancen zu kreieren. Daran müssen wir arbeiten und bessere Automatismen schaffen", meinte Struber.

Beim Serienchampion hapert es derzeit aber nicht nur im Spiel nach vorne, auch in der Defensive gibt es viel Luft nach oben. "Wir haben wie die Kinder verteidigt, und das passiert uns nicht zum ersten Mal. Wir müssen das klar ansprechen, so etwas darf nicht wieder vorkommen", kritisierte Bidstrup. Innenverteidiger Strahinja Pavlovic haderte ebenfalls mit dem späten Gegentor. "Wenn man fünf Minuten vor Schluss in Führung geht, muss man das ganz einfach über die Zeit bringen."

Damit die erste titellose Saison seit 2012/13 verhindert wird, sei Zusammenhalt gefragt, betonte Goalie Alexander Schlager. "Jetzt muss jeder für jeden da sein und die bestmögliche Performance abliefern. Wir müssen uns auf unsere Stärken fokussieren. Gelingt uns das, dann wird am Ende das Resultat herausschauen, das wir alle von uns erwarten", betonte der ÖFB-Teamgoalie.

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apa