Der Auftakt in die Europa League-Gruppenphase ist für den SK Rapid mit einer 0:1-Heimniederlage gegen KRC Genk misslungen. Doch die kommende Aufgabe im zweiten Gruppenspiel wird nicht leichter, denn da wartet auswärts Premier League-Klub West Ham United auf den kriselnden Wiener Bundesligisten. Die "Hammers" starteten mit einem 2:0-Sieg gegen Dinamo Zagreb erfolgreich in den Europacup und gelten auch gegen die Mannschaft von Didi Kühbauer als der klare Favorit. Im letzten Jahr belegte das Team von David Moyes den starken sechsten Tabellenplatz und ist auch in der laufenden Saison mit elf Punkten aus den ersten sechs Spielen ganz ordentlich gestartet. Für einen Rapid-Profi wird das Spiel in London zu einer besonderen Angelegenheit - Neuzugang Kevin Wimmer kehrt nach vier Jahren wieder in seine ehemalige Heimatstadt zurück, in der er von Sommer 2015 bis Ende August 2017 für Tottenham Hotspur am Ball war.
"London ist eine sehr besondere Stadt, ich habe dort eine sehr schöne Zeit gehabt, habe mich immer wohlgefühlt und deswegen freu ich mich auf die Reise und in erster Linie auf das Spiel. Das wird ein sehr besonderes Spiel für uns, wir freuen uns alles drauf und daher ist die Vorfreude bei mir dementsprechend groß", so der 28-jährige Defensivspieler gegenüber "RapidTV" vor dem Abflug nach London. Zwei Saisonen war der Abwehrprofi für die "Spurs" im Einsatz und bestritt dabei 31 Pflichtspiele, 15 davon in der Premier League. Gegen West Ham bekam er es einmal zu tun, Anfang März 2016 musste man sich Auswärts knapp mit 0:1 geschlagen geben - Wimmer war dabei 77 Spielminuten auf dem Platz.
Freude über Rapid-Fans in London
"Ich glaube, man sieht, was sie für eine Qualität haben, dass sie auch die ganz Großen ärgern können oder sogar ebenbürtig sind, vor allem im eigenen Stadion. Sie haben eine sehr gute Mannschaft, sind physisch sehr stark und die Atmosphäre im Stadion wird sicherlich auch eine ganz besondere sein. Wir wissen, was auf uns zukommt, es wird ein schwieriges Spiel, aber solche Spiele machen einem Fußballer am meisten Spaß. Natürlich wollen wir für eine Überraschung sorgen, wir fahren dahin, weil wir etwas holen wollen und wollen zeigen, was ihn uns steckt, dass wir auch gegen solche Gegner gut ausschauen. Dann hoffe ich, dass wir mit einem positiven Ergebnis zurückkommen", packt Wimmer die breite Brust vor dem Duell in London aus.
Coach Didi Kühbauer sieht die Situation ähnlich: "West Ham ist sicher der absolute Favorit in unserer Gruppe. Die Vorzeichen sind klar, aber trotzdem fliegen wir nach London, um etwas mitzunehmen. Um das zu realisieren, müssen wir aber auf einem sehr hohen Niveau spielen und von Anfang an schauen, dass der Gegner nicht in den Spielfluss reinkommt. Es erwartet uns auf alle Fälle ein sehr intensives Spiel."
Die Bilanz gegen englische Teams ist für Rapid jedenfalls noch ausbaufähig, in den bisher elf Duellen gegen die englischen Vertreter Aston Villa, Arsenal, Everton und Manchester United setzte es sieben Niederlagen, zweimal trennte man sich mit einem Remis, nur zweimal konnte man über einen Sieg jubeln, beide Mal in Europa League-Qualifikationsduellen gegen Aston Villa. Vor allem bei den Auswärtsspielen gegen die "Villans" konnten die Rapid-Fans für ordentlich Stimmung sorgen und das dürfen sie nun auch beim Duell in London endlich wieder. Wimmer kann es kaum erwarten: "Das ist genau das, auf das wir uns am meisten freuen bzw. worauf wir lange gewartet haben, dass international die Gästefans wieder mitkommen dürfen. Es ist ein super Stadion, der Auswärtssektor ist gut gelegen, ist nicht im letzten Eck versteckt, sondern liegt direkt hinter dem Tor und deswegen glaube ich, dass es da eine sehr gute Stimmung geben wird. Ich bin mir sicher, dass unsere Fans die ganze Zeit zum hören sein werden und wahrscheinlich noch mehr Stimmung als die West Ham-Fans machen und auf das können wir uns alle freuen."
