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Wettbieten um Manchester-United-Übernahme wird zum Chaos

Deadline offenbar im letzten Moment verlängert

Wettbieten um ManUnited-Übernahme wird zum Chaos

Will ManUnited kaufen, brauchte am Mittwoch aber offenbar mehr Zeit: Sir Jim Ratcliffe.

Will ManUnited kaufen, brauchte am Mittwoch aber offenbar mehr Zeit: Sir Jim Ratcliffe. IMAGO/PA Images

Wer bei Manchester United in Zukunft das Sagen hat, ist völlig offen. Seit die bei der Fan-Mehrheit ungeliebte Glazer-Familie im November erklärt hatte, einen Verkauf des Klubs zu erwägen, scharren Interessenten mit den Hufen. Doch am Mittwochabend brach plötzlich "Chaos" aus, wie es mehrere englische Medien übereinstimmend nennen.

Bis angeblich 21 Uhr britischer Zeit hatten potenzielle Käufer die Möglichkeit, ein zweites, verbessertes Angebot bei der zuständigen Investmentbank einzureichen. Doch ausgerechnet die einzigen beiden Bewerber, deren Interesse offiziell bekannt ist, sollen die Deadline entgegen zunächst anderslautender Meldungen nicht eingehalten und stattdessen um Aufschub gebeten haben: der 70-jährige britische Milliardär Sir Jim Ratcliffe, Chef des Petrochemie-Unternehmen Ineos, und der katarische Banker Sheikh Jassim bin Hamad al-Thani.

Oder verkaufen die Glazers am Ende gar nicht?

Daraufhin sei die Frist "auf dramatische Weise in letzter Minute" verlängert worden, berichtet etwa der "Guardian". Offenbar sollen Ratcliffe und al-Thani weiterhin ein zweites Gebot abgeben wollen. Spekuliert wird über eine Summe im Bereich von fünf Milliarden Euro.

Ratcliffe, der im vergangenen Jahr vergeblich um Chelsea gebuhlt hatte und seit seiner Kindheit Fan der Red Devils ist, will mit Ineos dem Vernehmen nach 69 Prozent der Klubanteile kaufen, al-Thani mit seinen katarischen Mitstreitern 100 Prozent. Über die Identität aller anderen Interessenten - Medienberichten zufolge gibt es noch "zahlreiche" weitere - ist bislang nichts nach außen gedrungen.

Unklar ist aber weiterhin, ob die Glazers United überhaupt verkaufen. Angeblich hoffen sie, umgerechnet 5,5 bis knapp sieben Milliarden Euro zu erlösen. Bei ihrer Übernahme 2005 hatte der Kaufpreis noch unter einer Milliarde Euro gelegen. Möglich ist auch, dass die Glazers am Ende lieber Anteile an einen US-Hedgefonds verkaufen. Klar ist: Seit Trainer Erik ten Hag ManUnited sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgeführt hat, entwickelt sich auch der Wert des Klubs positiv.

jpe