Am letzten Spieltag der Gruppe A ging es in London noch um den Gruppensieg und die damit verbundene direkte Qualifikation für das Achtelfinale. Bei West Ham United brauchte der SC Freiburg einen Sieg, um noch vorbeizuziehen. Die Hammers hatten einiges gutzumachen, nachdem sie am Wochenende mit 0:5 beim FC Fulham untergegangen waren. Trainer David Moyes reagierte dreimal: Mavropanos, Emerson und Alvarez starteten anstelle von Zouma, Cresswell und Pablo Fornals.
Bei den Freiburgern war die Brust dagegen nach drei Siegen ohne Gegentor in Folge breit. Zuletzt setzte sich der Sport-Club mit 1:0 beim VfL Wolfsburg durch. Im Vergleich zum Gastspiel bei den Wölfen nahm SCF-Coach Christian Streich zwei Wechsel vor: Lienhart, der mit muskulären Problemen passen musste, wurde von Gulde ersetzt, Sallai begann für Röhl.
Ein langer Ball überrumpelt den SCF
Gegen die Hammers taten sich die Freiburger allerdings von Beginn an schwer - und waren früh im Alu-Glück. Nach einer Ablage von Kudus traf Lucas Paqueta nur die Latte (5.). Offensiv fand der SCF derweil gegen griffige und kompakte Gastgeber kaum Lösungen. Wenn West Ham dann den Ball eroberte, ging es meist zielstrebig nach vorne. So auch in der 14. Minute, als Alvarez einen Ball aus dem Mittelfeld über die Abwehr hob. Kudus entwischte der Defensivreihe, erlief den Pass und schob vor Atubolu eiskalt ein (14.).
Freiburg blieb offensiv harmlos, die schnellen Angriffe West Hams sorgten dagegen weiter für Gefahr. Nach einem weiteren langen Ball tauchte Bowen allein vor Atubolu auf und traf, wurde aber für eine knappe Abseitsposition zurückgepfiffen (25.).
EUROPA LEAGUE - 6. SPIELTAG
Alvarez sticht heraus und belohnt sich
Während Fabianski im ersten Durchgang vor keine echten Probleme gestellt werden konnte, wurden die Hammers kurz vor der Pause noch einmal gefährlich - und erhöhten mit einer Kombination durchs Zentrum auf 2:0. Nach einem Antritt im Mittelfeld bediente Alvarez, der zu den auffälligsten Akteuren gehörte, Bowen. Der Stürmer spielte mit dem zweiten Kontakt clever zurück und schickte den Mexikaner in den Strafraum. Zehn Meter vor Atubolu netzte Alvarez sicher ein (42.).
Streich reagierte zur Pause und brachte Röhl, der gegen Wolfsburg in der Startelf stand, für Sallai. Das Spiel nahm daraufhin etwas Fahrt auf - jedoch zunächst auf Seiten der Gastgeber. Nach feinem Doppelpass kam Emerson aus spitzem Winkel zum Abschluss, scheiterte aber an Atubolu (48.). Auf der Gegenseite war es dann Joker Röhl, der den Ball eroberte und Fabianski erstmals im Spiel wirklich prüfte (50.).
Doch West Ham blieb die bessere Mannschaft - und hätte das 3:0 eigentlich machen müssen. Nach Hereingabe von Coufal vergab Bowen aus kurzer Distanz (52.). Wenig später scheiterte Kudus mit seinem Schuss aus 13 Metern (54.).
Doan prüft Fabianski
Im Anschluss an das Feuerwerk zu Beginn der zweiten Halbzeit kehrte wieder Ruhe ein. Es wurde viel gewechselt, der Spielfluss kam etwas abhanden und West Ham schaltete einen Gang zurück. Nach 75 Minuten schnupperte der Sport-Club aber noch einmal am Anschluss: Doan zwang Fabianski mit seinem Schuss aus zwölf Metern halbrechts zur Parade, den Abpraller brachte Weißhaupt aus spitzem Winkel nicht mehr auf das Tor (75.).
Mit fortschreitender Zeit wechselte West Ham mehr und mehr in den Verwaltungsmodus. Röhl, der das Spiel nach seiner Einwechslung durchaus belebte, eroberte noch einmal den Ball im Gegenpressing und suchte Adamu mit einer scharfen Flanke, doch Fabianski war erneut zur Stelle (85.).
So blieb es beim in Summe verdienten 2:0-Sieg für West Ham, das sich den Gruppensieg und das direkte Achtelfinal-Ticket sicherte. Für Freiburg geht es im kommenden Jahr in den Play-offs gegen einen Gruppendritten aus der Champions League weiter - am kommenden Montag (13 Uhr) wird ausgelost.
Zuvor steht für den Sport-Club aber wieder Bundesliga auf dem Plan. Am Sonntag (15.30 Uhr) empfängt Freiburg den 1. FC Köln. West Ham muss ebenfalls am Sonntag (15 Uhr) bei den Wolverhampton Wanderers ran.